Lastwagen im Wohnviertel Verkehrsprobleme auf die lange Bank geschoben

Duisdorf · Auch knapp drei Jahre nach Beschwerden der Anwohner des Blumenviertels ist noch nichts geschehen.

Das ist ziemlich bitter für die Bewohner des sogenannten Blumenviertels in Duisdorf, also des Nelkenweges, Rosenhains und Lilienweges: Als sie 2014 mit Unterstützung der SPD einen erneuten Anlauf nahmen, um sich über die vielen Lastwagen in ihrem Wohnviertel zu beschweren, waren sie noch einigermaßen optimistisch, dass sie eine Verbesserung erreichen.

Jetzt, knapp drei Jahre später, muss man konstatieren: Es hat sich nichts getan, die Lastwagen fahren weiter zu den Gewerbebetrieben im Nelkenweg und dürfen sie weiter ab vier Uhr morgens beliefern. Und sieht man mal davon ab, dass an der Einfahrt am Rosenhain (vom Alten Heerweg) ein Schild aufgestellt wurde, das ein Durchfahrtsverbot in den Nachtstunden für Lkw verfügt, ist das Anliegen dem Ziel keinen Schritt näher gekommen.

Zwar wurde 2015 eine Verkehrszählung im Auftrag der Stadt durchgeführt. Aber wie die Verwaltung später mitteilte, ist diese auch ein Jahr später noch nicht ausgewertet worden. Als Grund wird die personelle Situation im Planungsamt angegeben, außerdem seien andere Verkehrsprojekte im Stadtgebiet vordringlicher.

Das war im Frühjahr 2016 und schon damals ein Schlag ins Gesicht der Anwohner, weshalb die SPD nachhakte und nach dem Sachstand fragte: Zwei Mal wurde die Anfrage vertagt, obwohl man auf die Notwendigkeit einer Lösung hinwies: "Da sich die Verkehrssituation insgesamt zugespitzt hat, auch durch verlängerte Schließzeiten an den Bahnübergängen und den Umbau des Bahnübergangs Weck-Werke, ist ein umfassendes Verkehrskonzept dringlicher denn je", so Dominik Loosen und Gabi Mayer.

Am Aschermittwoch stand ihre Anfrage erneut auf der Tagesordnung des Planungsausschusses. Und wurde wieder vertagt, zum nunmehr dritten Mal. Diskutiert wurden der Inhalt und das Problem auch nicht, weshalb Mayer glaubt: "Es ist gewollt, dass diese Sache verschleppt wird, denn entweder müsste man die Zufahrt für die Lastwagen einschränken oder eine neue Zufahrtsstraße zu den Betrieben bauen. Aber beides will die Stadt Bonn nicht."

Mayer betonte, dass sie für die Mai-Sitzung des Planungsausschusses endlich Antworten erwarte. "Wir werden das noch mal mit den Anwohnern aufgreifen", sagte sie. Die Bretter, die es zu bohren gelte, seien dick. Gleichwohl wolle man nicht aufgeben.

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