Schilderwald in Duisdorf Verwirrung um Fahrradstraße

Duisdorf · „Wie denn, wo denn, was denn?“ Diesen Ausdruck benutzte früher immer Wum bei Wim Thoelkes „Der Große Preis“ im ZDF, und zwar als Ausdruck größter Verwirrung. Der Zeichentrickhund würde wohl auch in Duisdorf verwundert schnaufen, wenn er den neuen Schilderwald an der Heilsbachstraße sehen würde.

Da hört auf einmal die Tempo-30-Zone auf, die Fahrradstraße beginnt. Autos und Motorräder dürfen zwar auch durchfahren, aber wie schnell denn eigentlich?

Da hat auch die CDU ein Fragezeichen auf der Stirn. Man sei irritiert, dass mit der Beschilderung an der Einmündung Rene-Schickele-Straße jetzt genau die Fahrradstraße aus der Tempo-30-Zone herausgenommen wurde. Dabei dürfe dort doch auch maximal 30 gefahren werden, so Ratsherr Bert Moll und der Hardtberger CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Esser.

„Im Zuge dieser Beschilderung wurden auch weitere Tempo-30-Zonen-Schilder aufgestellt, am Beginn der Witterschlicker Straße aus Richtung Heilsbachstraße und im Teilbereich Heilsbachstraße zwischen Witterschlicker Straße und Derlestraße.“ Die Politiker haben sich mittlerweile ans Straßenverkehrsamt gewandt und um Überprüfung der Situation gebeten.

Zunächst einmal gilt: In Fahrradstraßen haben Autos und Motorräder nichts zu suchen. „Will man Kfz-Verkehr zulassen, geschieht das über ein entsprechendes Zusatzschild“, teilt Vizestadtsprecher Marc Hoffmann mit. Das hängt in Duisdorf. Autos müssen sich unterordnen und den Rädern entsprechend langsam hinterherfahren.

Die haben alle Freiheiten, dürfen auch nebeneinander fahren. „Die Höchstgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmer beträgt in Fahrradstraßen 30 Stundenkilometer“, sagt Hoffmann.

Autofahrer müssen das also wissen. Nicht dass jemand vermutet, wegen der durchgestrichenen 30 in der Heilsbachstraße schneller fahren zu dürfen. „Das ist deutscher Bürokratismus und Regelwut“, sagt ADFC-Sprecher Werner Böttcher zu den neuen Schildern.

Folgendes ist passiert: Die Heilsbachstraße war mal selbst Tempo-30-Zone. „Wenn man nun eine Fahrradstraße daraus macht, ist es keine Zone mehr“, sagt Böttcher.

So musste also das formalistische Schild dorthin. „Das ist absoluter Unfug.“ Vor allem auch, weil jetzt – wie es die CDU schon sagt – in jeder Seitenstraße „wieder der Beginn der Zone ausgeschildert werden musste“. Das koste ja auch Geld, so Böttcher. Er hält eine rheinische Lösung für sinnvoll. Das heißt: Das Schild solle einfach weg.

Die Heilsbachstraße stelle als Teil der Fahrradstraße 11 (mit Buschackerweg, An der Burg Medinghoven und der Witterschlicker Straße) eine Anbindung ans Zentrum Duisdorf als Alternative zur Rochusstraße dar, so Hoffmann.

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