Kleiner Held vom Brüser Berg Viel Lob für ehrlichen Finder
Bonn · Ein syrischer Flüchtlingsjunge findet Geld auf der Straße und gibt es ab. Jetzt wird der ehrliche Finder von vielen dafür gelobt.
Abdallah Kiwan ist ein kleiner Held – nicht nur für seine Eltern, sondern für viele Bewohner des Brüser Bergs. „Er wird von vielen gelobt. Wir sind sehr stolz auf ihn“, freut sich Mutter Manar Hredeen.
Auf seinem Weg vom Jugendzentrum nach Hause fiel dem Neunjährigen kürzlich ein Bündel am Straßenrand auf. Bei näherem Betrachten stellte er fest, dass es sich um Geldscheine handelt. Die waren offenbar jemandem aus der Tasche gerutscht, denn sie lagen verstreut auf dem Gehweg. Abdallah, der vor einigen Monaten gemeinsam mit seiner Familie aus Syrien nach Deutschland gekommen ist, war sofort klar, dass er dieses Geld nicht behalten darf. „Er hat es direkt meiner Mutter gegeben“, erzählt Schwester Laila.
Aber Mutter Manar Hredeen war im ersten Augenblick ebenfalls ein wenig überfordert mit der Situation. Denn auch sie wusste nicht, was jetzt zu unternehmen war. Deshalb wandte sie sich an das Team der Kleiderstube im Keller von St. Edith Stein. Die Helferinnen dort kennt sie schon länger, zu vielen hat sie ein enges Vertrauensverhältnis. „Ich wusste, dass sie mir weiterhelfen“, erzählt die junge Syrerin im Gespräch mit dem GA.
Besitzer des Geldes gesucht
Gemeinsam entwarf das Team der Kleiderstube erst einmal einen Aushang, damit sich derjenige, der das Geld verloren hat, meldet. Und der müsse genau wissen, was er in der Tasche hatte, sagte Sabine Spiegelberg von der Kleiderstube. Sollte sich bis Montag niemand melden, „dann gehe ich mit Abdallah zur Polizei gehen und gebe das Geld dort ab“.
Es sei doch wirklich vorbildlich, wie sich der Junge verhalten habe, lobte auch die Mitarbeiterin der Kleiderstube den Neunjährigen. Auch für sie ist er längst ein kleiner großer Held auf dem Brüser Berg.
