Streuobstwiesen im Katzenlochbachtal Viel zu tun im Naturschutzgebiet

RÖTTGEN/LENGSDORF · Es klappert die Schere am rauschenden Bach: Im ansonsten unberührten Katzenlochbachtal haben Bonner Jäger Naturschutzarbeit geleistet. Die für das Tal so typischen Streuobstwiesen bedurften eines Pflegeschnitts.

 Bäume mit alten Obstsorten stehen auf den Streuobstwiesen im Katzenlochbachtal und werden jetzt gepflegt und nachgeschnitten. Auch bei Jagdaufseher Carmelo Sicorello machte die ganze Familie mit.

Bäume mit alten Obstsorten stehen auf den Streuobstwiesen im Katzenlochbachtal und werden jetzt gepflegt und nachgeschnitten. Auch bei Jagdaufseher Carmelo Sicorello machte die ganze Familie mit.

Foto: GA

Oft finden diese Arbeiten im Stillen statt, und normalerweise verbindet man mit der Jagd nur das Erlegen von Tieren. "Das ist zweifellos ein wesentlicher Bestandteil, macht aber im Laufe des Jahres nur etwa zehn Prozent der Arbeit aus", sagt der dortige Revierpächter Lutz Schorn.

Derzeit sei man reichlich beschäftigt mit der Säuberung von Nistkästen, der Anlage und Pflege von Biotopen und der Neueinsaat von Wildäsungsflächen. "Der Grund liegt darin, dass man heutzutage einen immer größeren Aufwand betreiben sollte, um vielen Wildtieren noch ein lebenswertes Biotop zur Verfügung zu stellen, denn die moderne Zivilisation nimmt ihnen immer mehr Lebensraum."

Eine Arbeit ist dabei auch der Pflegeschnitt einer Streuobstwiese im Katzenlochbachtal, die vor rund zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Bonn angelegt wurde. Seinerzeit wurde besonders auf die Anpflanzung alter Obstsorten wie Kaiser Wilhelm, Renette oder Schafsnase geachtet.

Ebenfalls zum Konzept gehört laut Schorn, dass in der Zeit vom 1. Oktober bis 30. April keine Pferde auf die Fläche dürfen, sodass das etwa ein Hektar große Areal allein Wildtieren zur Verfügung steht.

In der übrigen Zeit helfe aber die Beweidung durch die Pferde, damit keine waldähnliche Struktur entsteht. Insgesamt haben die Bonner Jäger mittlerweile über 100 Apfelbäume gepflanzt, die es nun zu pflegen gilt.

Gefreut haben sich Schorn und sein Jagdfreund Carmelo Sicorello auch über Hilfe aus dem eigenen Haushalt. Denn die eigenen Kinder waren mit dabei und entwickeln ein Gespür für die Naturschutzarbeit. Als Lohn winkt ihnen bald die Herstellung von Apfelsaft aus ökologischem Anbau.

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