Gallwitz-Gelände in Duisdorf VR-Bank will Kaserne kaufen

DUISDORF · Die Duisdorfer VR-Bank und ihre Tochter WGZ Immobilien und Treuhand haben ein Angebot für den Kauf der Gallwitz-Kaserne abgegeben. Damit die gewünschte Quote von 30 Prozent an öffentlich gefördertem Wohnraum erfüllt wird, sitzt auch die Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag) mit im Boot.

 Eines der Fotos aus dem Exposé zeigt, wie es auf dem Gelände der Gallwitz-Kaserne einmal aussehen könnte, wenn das Areal bebaut ist. Unten rechts verläuft die A 565.

Eines der Fotos aus dem Exposé zeigt, wie es auf dem Gelände der Gallwitz-Kaserne einmal aussehen könnte, wenn das Areal bebaut ist. Unten rechts verläuft die A 565.

Foto: Stadt Bonn

"Ich denke, dass die Bonner und die Politiker das grundsätzlich gutheißen", sagt gestern Guido Tannenbaum, Geschäftsführer der V+R Immobilien GmbH. "Als die Ausschreibung begann, haben wir uns gefragt, ob das für uns sinnvoll sein kann." Die Bank, die auch bis 2011 die "Grüne Mitte" in Duisdorf mit großem Erfolg realisierte, hat seit Jahren die Entwicklung des 7,6 Hektar großen Geländes verfolgt.

Wie berichtet, steht das Areal der 1936 erbauten Gallwitz-Kaserne seit Juli zum Kauf. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) möchte dafür 12,8 Millionen Euro haben. Tannenbaum hat sich die Vebowag als Partner für den sozialen Wohnungsbau ausgesucht, "weil man dann auch sicher sein kann, dass es passiert". Der Geschäftsführer nannte nicht die Höhe seines Angebots.

"Die Zahl 12,8 Millionen Euro finde ich sehr ambitiös", sagte dafür Vebowag-Vorstand Michael Kleine-Hartlage. "Man bekommt altlastenbehaftetes, nicht erschlossenes Bauland." Das müsse man in die Kalkulation mit einbeziehen. "Da sind ja noch richtige Betonplatten auf dem Grundstück." Deren Entsorgung bedeute einen erheblichen Aufwand.

Sollte die Bank den Zuschlag erhalten, will sie die Erschließung übernehmen und der Vebowag das zur Autobahn gelegene, 10 000 Quadratmeter große Grundstück zur Verfügung stellen. Die übrigen 70 Prozent für Eigentums-, Miet-, Seniorenwohnungen, Grünflächen und auch einen Kindergarten würden dann an eine Hochbaufirma weiterverkauft, so Tannenbaum.

Die Vebowag will in mehreren Abschnitten - über drei bis vier Jahre - 150 bis 170 geförderte Wohnungen bauen. Die Mietpreisbindungen würden 25 Jahre oder sogar länger gelten, erklärte Kleine-Hartlage. Die NRW-Bank bietet Landesmittel auch für nur 15 oder 20 Jahre an. Die Bieter hoffen, noch in diesem Jahr etwas von der BImA zu hören. Weitere Hürden sind ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadt und das Bebauungsplanverfahren. Kleine-Hartlage rechnet damit, dass frühestens in zwei Jahren mit dem Bau begonnen werden kann.

Nach Auskunft von Jochen Altrogge, Leiter des BImA-Verkaufsteams in Köln, ist das Bieterverfahren noch nicht abgeschlossen. So nannte er gestern keine Details, teilte aber mit, "dass eine Vielzahl von Kaufangeboten vorliegt". Gerade erst hat die SPD-Bezirksfraktion mit Fachleuten der Verwaltung das Kasernengelände besucht. Die Politiker sind froh, dass dort Wohnraum für 1200 Menschen entsteht und es mehrere Angebote gibt.

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