In Bonn sorgt ein Verein fürs Überleben der Stenografie Warum die Faszination für die Geheimschrift weiterlebt

Duisdorf · Schneller schreiben, um Reden oder Gedanken in Echtzeit festhalten zu können, darum geht es bei Kurzschrift. Genutzt haben sie schon die alten Römer. Und es gibt sie weiter – trotz Smartphones und Transkriptionssoftware. In Bonn sorgt ein Verein dafür, das die Stenografie weiterlebt.

 Einfach schneller: Dagmar Kleemann zeigt, wie viele Buchstaben eine Floskel wie „so bald wie möglich" benötigt. Das stenografierte Kürzel ist dagegen in Sekundenbruchteilen geschrieben.

Einfach schneller: Dagmar Kleemann zeigt, wie viele Buchstaben eine Floskel wie „so bald wie möglich" benötigt. Das stenografierte Kürzel ist dagegen in Sekundenbruchteilen geschrieben.

Foto: Stefan Hermes

Seit zwölf Jahren begebe ich mich wöchentlich in den Stau zwischen Köln und Duisdorf, um hier am Steno-Training teilzunehmen“, sagt Markus Steinmetz. „Die Bonner sollten sich glücklich schätzen, dass sie noch einen aktiven Stenografenverein vor Ort haben." Es sei schon eine große Ausnahme, dass der Verein noch existiere. „Ansonsten“, sagt der staatlich geprüfte Lehrer für Textverarbeitung, „sind die meisten Vereine schon tot“. In der Umgebung gebe es kaum noch Angebote. „Alles eingestampft mangels Teilnehmern“, sagt er.