Weck-Werk in Duisdorf Weg über die Gleise bleibt Ärgernis

DUISDORF/LESSENICH · Für die Duisdorfer und Lessenicher wird der Weg über die Gleise der Bahnlinie S 23 immer mehr zum Problem: Die Schließzeiten der Schranken sind dem Gefühl nach länger geworden, der Bahnübergang am Weck-Werk ist nach wie vor gesperrt, die Almabrücke am Ortseingang von Duisdorf verärgert durch eine schlechte Ampelschaltung, und auf der Bahnhofstraße und der Lessenicher Straße knubbeln sich in Spitzenzeiten jetzt schon die Autos.

 Soll Ostern wieder geöffnet werden: Der Gleisübergang am Weck-Werk.

Soll Ostern wieder geöffnet werden: Der Gleisübergang am Weck-Werk.

Foto: Roland Kohls

"Wenn ich meine Tochter zum Hardtbergbad fahre, brauchte ich früher fünf Minuten. Heute sind es 20 Minuten über die Almabrücke", beklagte sich ein Anwohner aus Lessenich am Dienstagabend auf einer SPD-Bürgerversammlung im Lokal "Zur Linde".

Der von vielen Autofahrern schmerzlich vermisste Übergang am Weck-Werk soll zwar Ostern wieder geöffnet werden, dafür aber muss die Straßenführung umgebaut werden, sodass der Verkehr über die Ladestraße führt und kein Rechtsabbiegen auf die B 56 mehr möglich ist. Die Pläne dafür sollen den Politikern in der März-Sitzung vorgestellt werden. "Und es sieht so aus, als würde das auch beschlossen", sagte Wolfgang Groß (SPD) den Bürgern. Ob dann die Zeit für den rechtzeitigen Umbau bis zum Frühjahr reicht, steht aber in den Sternen. "Ich bin da sehr skeptisch", so Groß.

Diese geplante Lösung ist aber nur ein Zwischenstand bis zum Ende des Planfeststellungsverfahrens (siehe Kasten rechts). Wie die endgültige Entscheidung dann aussieht - möglich wären vom ersatzlosen Wegfall des Übergangs bis hin zum Erhalt mehrere Varianten wie eine neue Brücke oder eine Fußgängerunterführung - ist völlig unklar. Für die SPD ist klar: Der Bahnübergang müsse langfristig entfallen, "dafür braucht es dann aber Ersatz", so Groß.

Gleichzeitig kommt hinzu, dass die Anwohner im Blumenviertel genug vom Lieferverkehr zum dortigen Gewerbegebiet haben. "Ich wohne gegenüber von Hefe Arck", sagte eine Frau. "Und es fahren mittlerweile so viele Lastwagen morgens ab 4 Uhr." "Die lassen da auch nachts die Motoren laufen, das ist vor dem Schlafzimmerfenster besonders prickelnd", stimmte ein anderer Bürger zu.

Der Druck auf die Stadt Bonn, etwas dagegen zu tun, wird größer. Und die SPD fordert, einen Durchstich von dem Arck-Parkplatz zum Alten Herweg, damit das Wohngebiet entlastet wird. "Es gibt keine andere Alternative", findet Gisbert Weber (SPD). Das würde zumindest für den Fall helfen, dass der Übergang Weck-Werk auf lange Sicht geöffnet bleibt. Wenn nicht, würden sich die Lastwagen wohl weiter durch die Bahnhofstraße quälen. Und für diese drohe mit der geplanten Bebauung des Steinbach & Schäfer-Areals dann ein Kollaps. Weber: "Da sind 100 Wohnungen geplant, und das bedeutet 150 zusätzliche Kraftfahrzeuge."

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