Verkehrslage auf Venusberg "Weihnachtsgrüße" empören die Anwohner

Venusberg · Das Verhältnis zwischen dem Universitätsklinikum und der Anwohner-Initiative Venusberg bleibt angespannt. Auf ein Flugblatt der Klinikleitung reagierten die Anwohner jetzt mit einem Gegen-Flugblatt.

Was war passiert? Klinikchef Professor Wolfgang Holzgreve hatte ruhige Feiertage gewünscht und sich für die Geduld der Nachbarschaft bedankt - eine nette Geste, wie auch die Anwohner-Initative positiv vermerkt. Doch als Holzgreve in dem verteilten Papier auf die schwierige Verkehrssituation zu sprechen kommt, "die weder Sie noch wir verursacht haben", hört die Nettigkeit für die Anwohner auf. Wenn dann als Entspannung der Verkehrssituation von Holzgreve noch angeführt wird: "Von den 17 durch ein Gutachten empfohlenen Maßnahmen für ein entlastendes Verkehrskonzept wurden acht bereits erfolgreich umgesetzt", dann ist bei den Betroffenen eine Grenze überschritten.

"Das ist doch ein Witz", findet Barbara Dreymann von der Initiative, "die wesentlichen Punkte sind noch gar nicht angefasst worden, und spürbar verbessert hat sich noch überhaupt nichts." Mit dem Hinweis, die Hälfte der Maßnahmen sei umgesetzt, werde nur suggeriert, die Uni liege im Plan. Außerdem seien die schon umgesetzten Maßnahmen wie ein neues Parkkonzept, Stellplätze für E-Bikes und ein Beschilderungskonzept nicht dazu geeignet, den Verkehr zu reduzieren.

"Es ist bisher das umgesetzt worden, was ohne größeren Aufwand und schnell ging." Die teuren Maßnahmen dagegen wie der Einsatz von Shuttle- Bussen, ein E-Bike-Verleih, finanzielle Anreize zum ÖPNV-Umstieg und die Förderung von Fahrgemeinschaften seien noch nicht angepackt worden. Besonders einseitig findet die Initiative, wenn Holzgreve suggeriere, alle säßen in einem Boot und seien gemeinsam verantwortlich für den Verkehr zum Klinikum. Dreymann ruft deshalb auf dem Gegen-Flugblatt in Erinnerung: "Verursacher der kontinuierlich steigenden Verkehrsproblematik ist laut Gutachten zu 70 Prozent das Uni-Klinikum." Dort lägen auch die größten Potenziale zur Reduzierung des Verkehrs.

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