NRW-Umweltministerium zu Gast in Bonn Ministerin feiert Weltumwelttag auf dem Meßdorfer Feld

Endenich · Das NRW-Umweltministerium hat sich für einen Lokaltermin am internationalen Tag der Umwelt einen besonderen Ort ausgesucht: Einen Blühstreifen im Meßdorfer Feld in Bonn. Dort lobte Ministerin Ursula Heinen-Esser den Einsatz von Landwirten für Naturvielfalt.

 NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser lobt mit Karl-Heinz Erdmann (l.) und Erich Gussen (r.), Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands, die Vielfalt des Blühstreifens von Landwirt Josef Berg.

NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser lobt mit Karl-Heinz Erdmann (l.) und Erich Gussen (r.), Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbands, die Vielfalt des Blühstreifens von Landwirt Josef Berg.

Foto: Stefan Knopp

Es summt und brummt überall zwischen Feld und Weg auf dem Meßdorfer Feld, die Kornblumen, der Klatschmohn und all die anderen Gewächse erstrahlen nach dem vergangenen Regen in satten Farben. Der Blühstreifen dort, sechs Meter breit und 600 Meter lang, ist eine Augenweide. Die Fläche war im NRW-Umweltministerium ausgewählt worden, um hier am Internationalen Tag der Umwelt, der immer am 5. Juni ist, das „Zusammengehen von Umwelt und Landwirtschaft“ zu würdigen. Landwirt Josef Berg, der den Streifen 2007 angelegt hatte, war auch dabei und wurde für seine Bemühungen gelobt – Balsam für die jüngst so gescholtene Bauernseele.

„Wir haben zur Zeit in Nordrhein-Westfalen 7000 Kilometer Blühstreifen“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). „Und unser Ziel ist es, in der nächsten Förderperiode auf 20 000 Kilometer in NRW zu kommen.“ Sie sei zuversichtlich, das zu schaffen, „denn wir erleben, dass immer mehr Landwirte sich für das Thema interessieren“.

11.000 Betriebe hätten 2019 Fördergelder im Bereich Agrar und Umwelt angenommen, etwa 50 Millionen Euro habe das Land dafür ausgegeben. Seit 2014 seien es rund 350 Millionen Euro gewesen. In der nächsten sechsjährigen Periode solle der Betrag noch steigen. Dabei lobte Heinen-Esser die Biodiversitätsberatung der Landwirtschaftskammer, die weiter ausgebaut werden soll.

Erich Gussen, Vizepräsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes, hob hervor, wie wichtig eine solche Beratung sei, merkte aber auch an, dass der bürokratische Weg zur Umsetzung für die Bauern noch oft recht umständlich sei. Man brauche einen kooperativen Weg. „Viele Landwirte sind gerne bereit, produktionsintegrierter zu arbeiten.“ Er appellierte aber auch an die Verbraucher: „Wir brauchen Zusammenhalt in der Gesellschaft.“ Die Landwirte seien nicht alleine Schuld an der Umweltzerstörung. Und dass sie bereit seien, etwas zu tun, sehe man an diesem Blühstreifen. Das unterstütze auch Berg. „Viele Landwirte möchten mehr machen.“ Es müsse aber mehr individuelle Beratung her. Die Akzeptanz des Blühstreifens bei den Menschen sei enorm. „Es ist auch ein Ansatzpunkt, um die Landwirtschaft in ein anderes Licht zu rücken in der Öffentlichkeit, wenn man vor Ort sieht, dass die Landwirte auch etwas tun wollen.“

Berg arbeitet mit der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft zusammen, deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Erdmann den in ganz Deutschland anwendbaren Ratgeber vorstellte. Dieser beinhalte diverse Naturschutzmaßnahmen und Steckbriefe von Tierarten und werde von vielen Landwirten in Anspruch genommen. Seine Quintessenz: „Landwirte brauchen biologische Vielfalt, aber biologische Vielfalt braucht auch die Landwirte.“

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