Villemombler Straße/Schieffelingsweg Wieder ein großes Loch in der Fahrbahn

DUISDORF · Es ist schon wieder passiert. Diesmal nicht in einer kleineren Straße wie vor zwei Wochen in Bad Godesberg, sondern mitten auf einer der belebtesten Kreuzungen in Duisdorf.

Dort, an der Villemombler Straße/Schieffelingsweg, tat sich in der Nacht zu Montag plötzlich ein großes Loch auf. Wie die Stadt Bonn am Vormittag mitteilte, war der Straßeneinbruch dort etwa 2,50 mal 1,50 Meter groß und hatte eine Tiefe von 1,50 Metern. Passiert ist zum Glück niemandem etwas, als die Erde nachgab.

Das Tiefbauamt, das noch in der Nacht die Stelle absperrte, begann gestern mit dem Verfüllen des Loches, was aber einige Tage dauern könnte. Denn je nach dem Ergebnis der Untersuchung muss der Boden rund um das Loch großflächiger geöffnet werden, auch um ein Nachrutschen von Erde zu verhindern.

Die große Frage, warum sich ein so großes Loch plötzlich auftut, und das mit wiederkehrender Häufigkeit, konnte wie schon bei dem Vorfall in Bad Godesberg zunächst nicht beantwortet werden. "Die häufigste Ursache ist Ausspülung, wenn ein Kanal undicht ist oder eine Wasserleitung tröpfelt", sagte gestern Peter Esch, Vizechef des Tiefbauamtes, dem GA. Dieser Prozess könne sich über viele Jahre hinziehen, bis sich urplötzlich die Erde auftue.

Oft sacke Boden ab, wenn die Holzverkleidungen in Baugruben 30 Jahre nach dem Erstellen von Neubauten verfault seien, so Esch. "Das ist zum Beispiel an der Adenauerallee und auch in der Maximilianstraße ganz schlimm", meinte er. Auch der Vorfall an der Sandkaule sei auf einen verrotteten Kellerverbau zurückzuführen.

Meistens seien die Absenkungen nicht so gravierend wie der gestrige Vorfall in Duisdorf. Dass dies in Zukunft seltener passiert, glaubt der Experte nicht, eher im Gegenteil: "Solche Absackungen sind nicht zu vermeiden und werden uns wohl noch häufiger ereilen." Meistens passiere es übrigens im Sommer, wenn sich das verbaute Material ausdehne.

Die Reparatur solcher Schäden ist für die Straßenbauer Routine. Sie baggern das Loch aus bis zum (Beton-)Grund, füllen Split ein, verdichten ihn und bauen ein neues Stück Fahrbahndecke ein.

Dass die Ursache manchmal allerdings nicht zu finden ist, stellt für Esch keine Überraschung dar. Mitunter liege der Schaden an einer schlechten Verdichtung schon während der Bauphase, an Umlagerungen im Erdreich oder einfach an Vibrationen, die entstehen. "Und irgendwann", so Esch, "reicht dann die Tragfähigkeit der Straße nicht mehr aus."

Weitere Fälle, in denen die Oberfläche einbrach

  • 5. Juni 2013: In der Ubierstraße in Rüngsdorf tut sich ein Loch auf. Es ist 1,30 mal 1,30 Meter groß und einen Meter tief.
  • Mitte Mai 2013: In der Giselherstraße in Mehlem sackt Erde weg. Ursache ist ein defekter Kanalanschluss.
  • 15. März 2013: Ein Stück Gehweg vor dem SWB-Haus an der Sandkaule sackt ab. Ursache ist ein Hohlraum, der beim Kellerbau entstand.
  • 15. November 2011: Unter der Fahrbahn der Römerstraße wird ein Hohlraum entdeckt, er reicht bis in 2,50 Meter Tiefe. Fünf Wochen später sackt auf der Römerstraße erneut ein Stück Fahrbahn ab.
  • 22. November 2011: Der größte Vorfall: Im Rosental tut sich am Rheinufer ein fünf Meter tiefes Loch auf. Ursache ist ein undichter Überlaufkanal, der nicht bemerkt wurde.
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort