Polizeieinsatz im Derletal Wieder Einbrecher im Bonner Gartenidyll
Duisdorf · In der Kleingartenanlage im Derletal wurde schon wieder eingebrochen. Ein Pächter berichtet vom Chaos, das die unbekannten Täter angerichtet haben.
Einbrecher haben die Winterpause in der Kleingartenanlage Derletal genutzt, um sich unerkannt auf Beutezug zu machen. Die Polizei bestätigt, dass in drei Gartenhäuser eingebrochen wurde. Ein Besitzer hatte am Dienstag Alarm geschlagen. Der Tatzeitraum lässt sich nur schwer konkretisieren. Die Einbrüche erfolgten wohl zwischen dem 23. Januar und dem 7. Februar.
Betroffen ist unter anderem der Duisdorfer Tim Jacobsen. Er war noch im Urlaub, als die Polizei ihn anrief und den Einbruch vermeldete. Am Mittwoch verschaffte er sich einen Eindruck von der Lage in seinem Schrebergarten. Die offensichtlich rohe Gewalt, mit der die Täter vorgegangen seien, habe ihn sehr betroffen gemacht. Wobei man dazu sagen muss, dass nicht zum ersten Mal in Jacobsens Hütte eingebrochen wurde. „Mindestens einmal im Jahr sind Fenster eingeschlagen“, sagt er.
Mit roher Gewalt
42 Parzellen, also Gärten, gibt es in der Anlage Derletal. Und genau des Gärtnerns, der Ruhe und Idylle wegen hat auch Jacobsen ein Stück Land dort. Nach seiner Einschätzung sind die Einbrecher aus Richtung Schwimmbad gekommen. „Sie haben den Zaun zerstört. Stattdessen hätten sie einfacher durchs Törchen kommen können.“ Jacobsen geht davon aus, dass es mehrere Personen waren. Sie seien auf der Suche nach etwas gewesen und hätten in der Hütte ein Riesendurcheinander veranstaltet. „Vielleicht haben sie Metall gesucht“, meint er. „Denn wertvolle Gegenstände, wie etwa eine Motorsäge, blieben unbeachtet liegen.“ Aber es fehlt Werkzeug. Von Interesse sei außerdem ein Bierkiste gewesen. „Es waren noch einige Flaschen drin, aber die Haltbarkeit lange abgelaufen.“ Die Flaschen liegen jetzt zerdeppert auf der Treppe.
Für Jacobsen und seine Frau wie auch die anderen Betroffenen bleibt auf jeden Fall ein ungutes Gefühl. „Natürlich behalten wir den Garten“, sagt er, „aber es ist ein Schock, wenn Mitmenschen eine Grenze überschritten haben, sich einfach nehmen, was in anderer Leute Besitz ist.“ Er hat sich geschworen, nichts in der Hütte unterzustellen, woran sein Herz hängt. Denn er geht auch diesmal davon aus, dass Beute und Täter spurlos verschwunden sind. Unbeschwert könne er nun nicht mehr in den Garten aufbrechen, sondern immer begleitet von einer Ahnung, was nun wieder passiert sein könnte.
Polizei erbittet Hinweise
Eine größere Einbruchserie meldete die Polizei 2021. Damals hatten Pächter bis zu viermal mit Einbrechern zu tun. Wie Peter Terlau, Vorsitzender des Vereins Bonner Kleingärtner, berichtete, würden aus den insgesamt knapp 890 Kleingärten in 20 Anlagen pro Jahr 30 bis 50 Fälle von Einbrüchen und Vandalismus gemeldet. Im Fall der Einbrüche im Derletal bittet die Polizei Zeugen um Hinweise, ob sie zwischen dem 23. Januar und 7. Februar verdächtige Aktivitäten beobachtet haben. Wer etwas mitbekommen hat, kann sich unter ☎ 0228/15 0 zu melden.