Vereinshaus Lengsdorf Ziegelsteinbau steht jedem offen

LENGSDORF · Das Vereinshaus in Lengsdorf ist 15 Jahre alt und zum gesellschaftlichen Mittelpunkt geworden.

 Seit 15 Jahren gehen die Menschen im Lengsdorfer Bürger- und Vereinshaus ein und aus. In dieser Zeit hat es sich zum gesellschaftlichen Mittelpunkt entwickelt. Am Samstag ist das Jubiläumsfest.

Seit 15 Jahren gehen die Menschen im Lengsdorfer Bürger- und Vereinshaus ein und aus. In dieser Zeit hat es sich zum gesellschaftlichen Mittelpunkt entwickelt. Am Samstag ist das Jubiläumsfest.

Foto: Nicolas Ottersbach

Oft ist das Bürger- und Vereinshaus die letzte Rettung. Ob Geburtstagsfeier, Seminar, türkische Hochzeit oder Beerdigung, der Ziegelsteinbau am Mühlenbach steht jedem offen. "Wir haben die Räume auch schon wenige Tage vor einer Feier vermietet, auch wenn das viel Stress ist", sagt Christoph Schada vom Trägerverein. Am Samstag feiert das Haus sein 15-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und einem Tanzabend, heute findet ein offizieller Festakt für geladene Gäste statt.

Geändert hat sich am Konzept des Bürger- und Vereinshauses in all den Jahren nicht viel, eigentlich fast nichts. Die Vorstände des Trägervereins wechselten, aber die rund 20 Jahre alte Idee blieb erhalten. "Wir wollen das gesellschaftliche Leben fördern", sagt der jetzige Vorsitzende Kalle Scheffler.

Um das überhaupt möglich machen zu können, schloss der Verein Verträge mit der Stadt. Sie bezahlte den Um- und Ausbau des früheren Saals Hoffmann, der in rund fünf Jahren von 1993 bis 1998 fertiggestellt wurde. Auf 25 Jahre zahlt der Trägerverein eine Pacht, kommt für die Nebenkosten auf und kümmert sich um anfallende Reparaturen.

Die ehrenamtlichen Helfer versuchen mit wenig Geld viel zu erreichen. Es wird gewerkelt, selbst umgebaut und jeder Zentimeter des Gebäudes so effektiv wie möglich genutzt. "Das haben wir auch dem Architekten zu verdanken, der sehr flexibel und vorausschauend geplant hat", so Schada.

Es gibt zwei Versammlungsräume, einen großen Festsaal mit Bühne und Empore und jede Menge Lagermöglichkeiten. Im Keller liegt das Herzstück: die Anlage der Schießsportfreunde. Der Raum ist so eingerichtet, dass, sobald die Rolladen zum Schießstand runtergehen, das Untergeschoss zu einer kleinen Kneipe wird. Zu den Altertümchen zählt die Licht- und Tonanlage des Saals. Sie stammt noch aus der alten Beethovenhalle.

"Um das finanzieren zu können, vermieten wir die Räume und stecken alle Einnahmen des Vereins in das Haus", sagt Schada. Es habe manchmal Engpässe gegeben, "dann mussten wir eben Werbung machen und die Planungen überdenken", erzählt Scheffler, der während seiner dreijährigen Amtszeit noch keine Krise erlebt hat. Zwar wird das 15. Jubiläum gefeiert, es soll aber eben auch eine solche Werbeveranstaltung sein.

"Wir leben nun einmal davon, dass Bürger und Vereine das Haus nutzen", sagt Schada. Deshalb lädt der Trägerverein zur Maiparty, zum Karneval oder zur Kirmes ein. Mit den Jahren sei das Haus zum geselligen Mittelpunkt in Lengsdorf geworden.

An diesem Samstag gibt es Führungen zum Kennenlernen, und auch die Vereine stellen sich vor. Der Modelleisenbahnclub, die KG Teddybären, die Square Dance Group oder auch der Gesangverein Liederkranz und die Schießsportfreunde werden Stände aufbauen. Der Eintritt ist frei, los geht es um 10 Uhr. Um 19.30 Uhr beginnt der Tanzabend.

Das waren die Malocher vom Mühlenbach

Als es 1993 an den Bau des Vereinshauses ging, packte eine stattliche Anzahl von Helfern aus Lengsdorf an. Manche sah man beinahe jeden Tag bei der Arbeit auf der Baustelle, fünf lange Jahre, andere hatten nur selten Zeit mitzumachen. Die Chronik verzeichnet fast 200 Helfer, insgesamt steckten Bürger mehr als 24.000 Arbeitsstunden in das Projekt. Der harte Kern derer, die an vorderster Front schufteten, waren Wilfried Hartmann (Bauleiter), Dieter Lotz, Hajo Schneider, Christoph Schada, Ernst Czellnik, Friedel Sundermann, Peter Schnitzler, Michael Hagemann, Winfried Poppel (Architekt) und Heinz Lauterbach.

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