Haus der Bildung: Höhe der Landeszuschüsse bleibt offen

Wenn man die Pläne des Architekten anschaut, kann man sich vorstellen, wie die Bibliotheksnutzer im überdachten Lesehof sitzen, während ein Stockwerk höher Volkshochschüler zu ihren Kursen eilen.

Bonn. Wenn man die Pläne des Architekten anschaut, kann man sich vorstellen, wie die Bibliotheksnutzer im überdachten Lesehof sitzen, während ein Stockwerk höher Volkshochschüler zu ihren Kursen eilen.

Am Mittwochabend hat der Projektbeirat zum Haus der Bildung getagt, und es wurde deutlich, dass noch einige Schritte zu gehen sind, bis das umgebaute und erweiterte Haus am Bottlerplatz bezugsfertig ist. Der Zeitplan der Verwaltung geht von einer Inbetriebnahme frühesten im Oktober 2012 aus.

Die angespannte Haushaltssituation und das WCCB-Desaster waren für die Kommunalpolitiker im Beirat Anlass, besonders bei den Kosten genau hinzuschauen. Ursprünglich sollte das Haus der Bildung nicht mehr als elf Millionen Euro kosten, doch das hatte sich im Laufe der Zeit als "politische Zahl" entpuppt.

Architekt Alexander Koblitz aus Berlin stellte am Mittwoch detaillierte Pläne vor und begründete die einzelnen Kostenpunkte. "19,4 Millionen Euro sind die Garantie dafür, dass das Haus nicht nachträglich aufgerüstet werden muss", sagte Koblitz. Die Architekten haben ihren Entwurf inzwischen den veränderten Anforderungen angepasst. Sie mussten zum Beispiel nachträglich den Kindertreff Kopfstand mit im Haus der Bildung unterbringen.

Die Fassade des Neubaus, der an die Stelle des heutigen Siemenshauses treten soll, wurde - im Gegensatz zum Wettbewerbsentwurf - kleinteiliger gestaltet. "Das geschlemmte Mauerwerk erinnert an die Mauern der Remigiuskirche", erklärte Koblitz.

Die Kombination aus Altem und Neuem bringt auch Probleme mit sich. "Die Bibliothek ist eigentlich zu klein. Wir versuchen, das technisch sehr aufwendig zu kompensieren", erklärte der Architekt. Rückgabeautomaten und eine Sortieranlage mit Förderband sorgen dafür, dass künftig auch im Untergeschoss Bücher gelagert werden können.

Das denkmalgeschützte Alte Stadthaus soll so saniert werden, dass es der Energiesparverordnung entspricht. Dazu muss eine Innendämmung her. Zudem stellte sich heraus, dass der Keller feucht und das Dach in schlechtem Zustand ist. "Das alte Stadthaus ist kostenintensiv", sagte Koblitz. Zugleich gebe es aber eine große Kostensicherheit für den Altbau, da die Kosten nach der gängigen Norm "Din 276" genau berechnet werden konnten.

Unsicherheit gibt es hingegen noch bei den Landeszuschüssen.

Ob bis zu den Bonner Haushaltsberatungen eine Förderzusage des Landes NRW vorliegt, ist nach Angaben der Verwaltung ebenso fraglich wie die genaue Höhe der Zuschüsse. Der Beirat forderte Sicherheit und will informiert werden, bevor die Ausschreibungen für den Bau des Hauses der Bildung beginnen.

Eine Gesamtfördersumme zu nennen wird allerdings schwierig, wie Detmar Kühl vom Städtischen Gebäudemanagement erklärte. Die Landeszuschüsse müssen nämlich jährlich neu beantragt werden. Der Projektbeirat sprach sich schließlich einstimmig dafür aus, weiter an der Realisierung des Hauses der Bildung zu arbeiten.

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