Kosten von 1,8 Millionen Euro Haus der Natur auf der Bonner Waldau wird teurer

Venusberg · Mit einer Feier am 30. Juni soll das völlig neugestaltete Haus der Natur eröffnet werden. Allerdings steigen die Kosten um 400.000 Euro auf nun 1,8 Millionen Euro an.

Das Haus der Natur auf der Waldau bietet einen völlig neuen Anblick. Eine Holzfassade ummantelt das Fachwerkhaus, das in den 80er Jahren aus dem Hunsrück auf die Waldau verpflanzt wurde. Energetisch und bauphysikalisch sei das besser so, sagen jedenfalls die Experten von der Stadtverwaltung. Als besondere Gäste werden Fledermäuse erwartet. Für sie wurde unter der Verschalung ein Quartier eingerichtet.Vielleicht kann das Publikum sogar den Einzug mitverfolgen, denn das Haus der Natur ist so gut wie fertig und soll am 30. Juni mit einer Feier eröffnet werden.

In ihrem aktuellen Sachstandsbericht räumt die Verwaltung ein, dass sich die Kosten für den Umbau in ein modernes Umweltbildungszentrum um einiges erhöht haben. Ursprünglich veranschlagt waren 1,4 Millionen Euro für das Projekt, das vom Bund aus dem Investitionsprogramm zur Stärkung des UN-Standortes Bonn gefördert wird. Die revidierte Kostenprognose geht nun von 1,8 Millionen Euro aus. Als Grund gibt die Verwaltung die geringe Beteiligung von Bau- und Handwerksfirmen an den Ausschreibungen an, weil sie ausgelastet gewesen seien.

Handwerker nehmen bis zu 30 Prozent mehr

Die Angebotspreise hätten am Ende 20 bis 30 Prozent über den Schätzkosten gelegen. Zur Kostensteigerung führten zudem statische Mängel und Probleme an den Entwässerungsleitungen, die erst während des Umbaus sichtbar wurden.

Der Gebäudetrakt wurde im Innern entkernt, ein Aufzug wurde eingebaut, damit alle Räumlichkeiten barrierefrei erreichbar sind. Die eingebaute Pelletheizung ist bereits in Betrieb genommen. Bei der offiziellen Einweihung können die Gäste das Haus, Dauer- sowie die erste Wechselausstellung besichtigen und an einem bunten Programm mit verschiedenen Aktionen drinnen und draußen teilnehmen. Wie berichtet, haben die beiden neuen Leiterinnen, Heike Hückesfeld und Frauke Ganswind, bereits vor einem Jahre ihre Arbeit aufgenommen. Sie teilen sich eine unbefristete Stelle.

Das Haus der Natur soll nicht nur regionale Umweltbildungseinrichtung werden, sondern allen Aktiven im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung als Plattform dienen. Personelle Unterstützung in der pädagogischen Arbeit erhält das Haus der Natur mit 39 Stunden pro Woche durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Darüber hinaus ist vorgesehen, qualifiziertes Fachpersonal im Bereich der Umweltbildung einzusetzen.

Zur Eröffnung wird auch ein Halbjahresprogramm bereitliegen. Neben allgemeinen Informationen sind dort Kurzbeschreibungen des pädagogischen Angebots für Kindergärten und Schulen sowie die Veranstaltungen nachzulesen. Ziel des pädagogischen Programms ist die Schaffung eines außerschulischen Lernorts mit Fokus auf den Erlebnisraum Wald und die Auseinandersetzung mit komplexen Themen wie dem Klimawandel und seinen Folgen. Den beiden Leiterinnen ist wichtig, die Neugierde der Kinder zu wecken, ihren Bezug zur Natur zu stärken und neue Blickwinkel aufzuzeigen. Sie starten mit drei ausgearbeiteten Waldführungen. Die Verwaltung erarbeitet derzeit die Kostenstruktur für die Umweltbildungsangebote.

Ein weiterer Termin und Anlass für Feierlichkeiten steht bereits fest: Am 22. September feiert der Naturpark Rheinland 60-jähriges Bestehen im und rund um das Haus der Natur. Auf dem Programm steht unter anderem Musik der kapverdischen Botschafterin des Naturparks Rheinland, Nance Vieira.

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