"Hier geht es um Kinder, nicht um Zahlen"

Elterninitiative lädt zum Info-Abend ein

Alfter. (ks) Noch ist es nur eine Schätzung. Doch schon nach Ende des Anmeldeverfahrens für die Gesamtschulen im Rhein-Sieg-Kreis, das zurzeit läuft, dürfte sich bestätigen, dass mehr als 1 000 Kinder keinen Platz an einer Gesamtschule in der Region und Bonn erhalten werden (der General-Anzeiger berichtete).

Als Alternative versteht sich die im Mai vergangenen Jahres gegründete Elterninitiative "Gesamtschule Alfter". Die kämpferische Gruppe um Sprecherin Martina Salchow verfolgt das ehrgeizige Ziel, zum Schuljahr 2008/2009 in den Räumen der Oedekovener Hauptschule mit einer Gesamtschule an den Start zu gehen.

Den entsprechenden Errichtungsbeschluss hat der Alfterer Rat im Dezember gefasst. Damals hatte die Initiative mit 125 Absichtserklärungen aus der Gemeinde - 13 mehr als laut Schulgesetz gefordert - jenen Bedarf nachgewiesen, nach dem die Gemeinde Alfter verpflichtet ist, eine Gesamtschule einzurichten.

Nach einer Bedarfserhebung der Verwaltung vom 11. Dezember bis 7. Januar ergab sich jedoch ein anderes Bild: Demnach erklärten nur 45 Eltern von Viertklässlern, ihr Kind an einer Alfterer Gesamtschule anmelden zu wollen.

Mit Blick auf die sich - wie schon im Vorjahr - erneut abzeichnende hohe Ablehnungszahl könnte die Elterninitiative nun zusätzlichen Schwung bekommen. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass es einen deutlichen Bedarf an einer Gesamtschule in Alfter gibt", betont Martina Salchow. Dafür würden auch die "50 Bedarfsanmeldungen aus den umliegenden Gemeinden" stehen, "die sich nach Erhalt der Ablehnungsbescheide der Gesamtschulen voraussichtlich noch erhöhen werden".

Deshalb lädt die Gruppe für Montag, 11. Februar, zu einem Informationsabend ab 20 Uhr in die Gaststätte "Zur Krone", Kronenstraße 17, in Alfter ein. Im Anschluss soll ein Förderverein gegründet werden, der die Errichtung der integrativ arbeitenden Gesamtschule, die Arbeit des künftigen Kollegiums und den Aufbau der Übermittagsbetreuung unterstützen soll. Mit dabei ist bei dem Abend auch die CDU-Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager.

Entsprechend fällt der Aufruf Salchows an die Eltern aus, möglichst zahlreich zu erscheinen. "Nutzen Sie die Gelegenheit, unserer politischen Vertretung in Düsseldorf die Schwierigkeiten deutlich zu machen, einen begabungsgerechten und wohnortnahen Schulplatz für Ihr Kind zu bekommen."

Ähnlich formuliert es Mitstreiterin Corinna Landsberg. "Ziel der Aktion soll es sein, die Politik mit dem Schicksal der Kinder zu konfrontieren. Denn es geht hier um Kinder, nicht um Zahlen in einer Statistik."

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