Höchste Fontäne steigt zwölf Meter in die Luft

Bis Ende Mai sollen fast alle Bonner Brunnen sprudeln

Höchste Fontäne steigt zwölf Meter in die Luft
Foto: Frommann

Bonn. Wasser marsch, Bonns erste Brunnen sprudeln wieder. Punkt 12 Uhr am Montagmittag stiegen die Fontänen vor der Bahnunterführung am unteren Kaiserplatz in die Höhe.

Seit 6 Uhr morgens hatten Günter Löhndorf und Hans-Willi Maur sich an der drei Zentner schweren Pumpe zu schaffen gemacht, die nun wieder dafür sorgt, dass nach und nach rund zehn Kubikmeter Brunnenwasser in die Höhe spritzen.

Der Brunnen am Kaiserplatz zählt zu denen, die Dank einer Patenschaft schon früh in der Saison wieder Wasser führen. "Hier ist es ein Großsponsor, der namentlich nicht genannt werden möchte.

Aber er sorgt dafür, dass verschiedene Brunnen in der Innenstadt schon wieder in Betrieb sind", sagt Petra Heimann, seit April neue Leiterin der Verwaltung im Amt für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft und zugleich Ansprechpartnerin für Brunnenpatenschaften. "Wir hätten gerne noch viel mehr", ist sich Heimann mit ihrem Chef Jörg Klippel einig. Im vergangenen Jahr hatten sich 20 Firmen und Privatleute eines Brunnens angenommen.

Insgesamt 96 Wasserbecken zählt die Stadt Bonn zurzeit. Nach der Fertigstellung des Bottlerplatzes kommt Nummer 97 wieder hinzu. Denn der Brunnen vor dem Sterntor in der Vivatsgasse bleibt solange aus, bis die Arbeiter dort fertig sind.

Auch die Brunnen am Windeckbunker und am Beethovenplatz bleiben wegen Bauarbeiten oder Reparaturen zunächst noch aus. "Ende Mai laufen alle anderen Brunnen, sofern nichts dazwischen kommt", geben Maur und Löhndorf von der Brunnenkolonne Auskunft. Nach und nach installieren sie dort die über Winter überholten Pumpen, reinigen die Becken und setzen den Wasserfluss in Gang.

Ein ordentlicher Kostenpunkt für die Stadt: Zwischen 1 000 und 3 000 Euro - je nach Größe - kostet es, einen Brunnen zu warten, außerdem kostet die Energie für den Betrieb aller Wasserbecken 57 000 Euro pro Jahr.

Doch bevor potenzielle Brunnenpaten es sich wieder anders überlegen, beschwichtigt Petra Heimann: "Keiner muss so viel zahlen, auch 20 Euro sind willkommen." Neben einer Spendenquittung erhalten die Paten die Möglichkeit, eine Plakette am Brunnen ihrer Wahl anbringen zu lassen.

Und der sprudelt oftmals nahe der eigenen Haustür: Beispielsweise sponserte eine Anwohnergemeinschaft den Brunnen auf dem Beethovenplatz. Zum Dank sprudelte der auf Wunsch der Spender auch bis 22 Uhr. Regulär sind die Wasserspeier von 12 bis 20 Uhr im Einsatz.

Nur was die Jahreszeit angeht, gibt es Unterschiede in den Stadtbezirken: Während in Bad Godesberg und Beuel von Anfang Mai bis Ende Oktober kühles Nass fließt, gehen die Brunnen in Bonn und Hardtberg von Mitte Mai bis Ende September in Betrieb. Entscheidungen, die in den Bezirksvertretungen gefallen sind. Die höchste Fontäne steigt übrigens im Ententeich vor der Bad Godesberger Stadthalle in die Luft: Zwölf Meter, so schätzen Maur und Löhndorf.

Einmal pro Woche kontrollieren die beiden die Brunnen, die bereits in Betrieb sind. Ihr Sorgenkind: "Der Brunnen im Bonner Loch." Zwar geht die Kaskade seit Jahren erst später in Betrieb, dennoch muss sie am häufigsten aufwändig gereinigt werden. Und auch Klippel hat einen frommen Wunsch: "Nicht wieder Waschpulver."

Immer mal wieder hatten Witzbolde nachts Waschmittel in eines der Becken gekippt. Wenn dann am nächsten Tag die Wasserspiele in Betrieb gehen, tritt kurz darauf der Schaum übers Ufer. Zuletzt überschwemmte er den halben Busbahnhof, Feuerwehr und Stadt hatten alle Hände voll zu tun. "Dann ist eine Komplettreinigung fällig, das ist jede Menge Arbeit."

Wer an einer Brunnenpatenschaft interessiert ist, kann sich bei Petra Heimann im Amt für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft, (02 28) 77 59 43 informieren. Wer über Störungen oder Verschmutzungen von Brunnen berichten möchte, ist bei der Hotline "Saubere Stadt", (02 28) 77 55 77, an der richtigen Adresse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort