Hofgartenwiese: Im Frühjahr kommen die Gärtner

BONN · Mehrere Hunderttausend Besucher strömten am ersten Oktober-Wochenende 2011 zum Deutschlandfest. Ein zentraler Feststandort war die Hofgartenwiese mit insgesamt 40 Groß- und 350 Kleinzelten. Um den Rasen zu schützen, war er zuvor mit Stahlplatten abgedeckt worden.

 Uni mit Hofgarten: Auf der Wiese vor der Alma mater sieht man noch immer Spuren des Deutschlandfestes.

Uni mit Hofgarten: Auf der Wiese vor der Alma mater sieht man noch immer Spuren des Deutschlandfestes.

Foto: Volker Lannert

Sie sollten verhindern, dass der Wiesengrund von den Schwerlastfahrzeugen festgewalzt wird, und eine Rasenneusaat im Frühjahr ohne zusätzlichen Aufwand möglich machen. Dennoch wurde der Rasen schwer in Mitleidenschaft gezogen, was nicht zuletzt auch an der großen Trockenheit in den Wochen nach dem Fest gelegen hat.

Im Frühjahr werden Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün die Hofgartenwiese instand setzen, versicherte Elke Palm vom Presseamt. "Das haben wir aber auch schon bei den Planungen für das Fest versprochen, dass wir pünktlich zu Beginn der Vegetationsperiode den Rasen wieder herrichten werden", sagte sie, "alles andere macht ja auch keinen Sinn."

Unklar ist allerdings die Frage, wer die Kosten dafür übernimmt. "Die Hofgartenwiese gehört der Universität, doch es ist die Aufgabe der Stadt, den Rasen wieder in Ordnung zu bringen", sagte Uni-Sprecher Andreas Archut dem GA auf Nachfrage und machte damit klar, dass die Uni auf keinen Fall die Zeche zahlen wird.

Aber auch bei der Stadt Bonn ist darüber Palm zufolge noch nicht das letzte Wort gesprochen. Immerhin habe ja nicht die Stadt allein das Deutschlandfest ausgerichtet, sagte sie. Mit im Boot saßen auch Land und Bund. "Die Frage der Kostenübernahme wird derzeit geklärt", so Palm. Wie teuer die Instandsetzung der Wiese letztlich wird, konnte sie noch nicht sagen. Die zuständigen Ansprechpartner waren am Donnerstag nicht erreichbar.

Für die Stadt Bonn hat das Deutschlandfest wieder einmal gezeigt: Die Hofgartenwiese ist ein idealer Ort für Veranstaltungen. Gern würde sie sie öfter nutzen, doch die Uni hält den Daumen drauf und gibt die Grünfläche nur noch in Ausnahmefällen für Veranstaltungen frei. Der Hofgarten solle ausschließlich für Veranstaltungen mit wissenschaftlichem Charakter zur Verfügung stehen, hieß es, als sich der Circus Roncalli in der Vergangenheit für die Fläche bewarb, auf der einst seine Welturaufführung stattfand.

Bei einem späteren Gespräch zwischen Stadt und Universität fand man einen Kompromiss, berichtet Archut: "In erster Linie wird die Hofgartenwiese weiterhin nur für universitäre Veranstaltungen genutzt, andere Veranstaltungen sollen aber in größeren Abständen, das heißt etwa alle zwei bis drei Jahre, möglich sein."

Nicht nur aus Sorge um den Rasen: Auch die Studierenden sollen nicht unverhältnismäßig oft unter dem Lärm der Veranstaltungen und des Auf- und Abbaus der Zelte leiden. Das gelte auch für die vorlesungsfreien Zeiten, so der Uni-Sprecher, denn auch dann sollen die Studenten für Hausarbeiten und Prüfungen in Ruhe lernen können.

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