Statistik der Bundesnetzagentur Hohe Bußgelder wirken bei Telefon-Abzocke

BONN · Hohe Bußgelder zeigen im Kampf gegen Telefon-Abzocke und unerlaubte Telefonwerbung offenbar Wirkung. Wie aus einer Statistik der Bundesnetzagentur hervorgeht, beschwerten sich im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen darüber bei der Bonner Behörde.

Insgesamt verzeichnete die Bundesnetzagentur allerdings immer noch knapp 116.300 Verbraucherbeschwerden zu Rufnummernmissbrauch und unerlaubter Telefonwerbung. Beim Telefon-Spam sank die Zahl der Beschwerden gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent auf knapp 36.000, bei unerlaubter Telefonwerbung um rund 30 Prozent auf gut 30.200. "Das zeigt, dass unsere Instrumente wirken. Wir bleiben Anwalt der Verbraucher", sagte Jochen Homann, neuer Präsident der Bundesnetzagentur, im GA-Interview.

Die Behörde ließ nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 22 Rufnummern sperren und verhängte in 64 Verfahren Bußgelder in Höhe von zusammen mehr als 8,4 Millionen Euro. Betroffen waren nach Angaben der Behörde neben den beteiligten Call-Centern auftraggebende Unternehmen vor allem aus den Branchen Medien, Telekommunikation, Lebensmittel, Versicherungen sowie Finanzen.

Neben der Überwachung unter anderem der Telekom- und Postmärkte koordiniert die Bundesnetzagentur künftig auch den Ausbau der Stromnetze für die Energiewende. Dazu würden allein in diesem Jahr mehr als 200 neue Stellen in Bonn geschaffen, sagte Homann.