Honig für Prinz Charles

Imker aus der Region unterstützen den Briten im Kampf gegen Genmanipulation

Honig für Prinz Charles
Foto: Frommann

Bonn. Die honigsüße Aktion hat einen bitterernsten Hintergrund. "Wir fühlen uns von der Gentechnik bedroht", sagt der Imker Miljen Bobic, "deshalb haben wir vom “Verein zum Schutz der Wild- und Honigbienen Voreifel„ beschlossen, an der 'Aktion Prince Charles' teilzunehmen."

Seine Kollegin Nicole Saturna erklärt: "Prinz Charles hat die industrielle Landwirtschaft und die Nutzung von genmanipuliertem Saatgut öffentlich scharf kritisiert und dafür viel Empörung von Seiten der Gentechnik-Lobby geerntet."

Um dem Prinzen öffentlichkeitswirksam den Rücken zu stärken und damit ein Zeichen zu setzen, hat der Verein für wesensgemäße Bienenhaltung "Mellifera" Imker auf der ganzen Welt aufgerufen, Prinz Charles, der gerade seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, Honig zuzuschicken. Der süße Nektar soll anschließend wohltätigen Einrichtungen gespendet werden.

Die Mitglieder des Vereins "Voreifel" stehen hinter der Aktion. "Die intensive Landwirtschaft und die Verwendung von genmanipuliertem Saatgut schaden den Imkern massiv", so Saturna. Zum Beispiel sei es verboten, Honig in Umlauf zu bringen, wenn er Pollen von genveränderten Pflanzen enthält.

"Ein schwäbischer Imker musste deshalb seinen gesamten Honig vernichten", sagt Bobic. Wenn sich die agrarwirtschaftliche Gentechnik weiter ausbreite, könnten sich die meisten Imkereien nicht mehr halten. Das sei jedoch nicht nur für Imker und Honigliebhaber schlimm.

Saturna warnt: "Bienen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bestäubung von Kultur- und Wildpflanzen." Wenn die Gentechnik die Bienen verdränge, wer bestäube dann die Obstblüten? "Wenn man im Supermarkt für einen Apfel zwei Euro bezahlen muss, spürt das auch der Endverbraucher."

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