Öffentliches WLAN in Bonn Hotspots mit Startschwierigkeiten

BONN · Holperstart für die Telekom: Mit einem Schlag sollten die Bonner seit Mittwoch an 150 Hotspots kostenlos surfen können. Doch statt ins Internet zu kommen, erschienen zunächst an fast allen Standorten im Stadtgebiet nur Fehlermeldungen. Die einzigen Ausnahmen waren die Zugangspunkte im Hauptbahnhof und in den McDonald's-Filialen, wo es das Gratis-Internet schon länger gibt.

"Es gab technische Probleme, die dazu führten, dass für den Log-in Prozess nicht das korrekte Bonn-Portal für die Kunden nutzbar war", erklärte Telekomsprecher Dirk Wende. Bis Freitagmittag habe man die Fehler allerdings beseitigt.

Bei einem ersten Test des General-Anzeigers am Donnerstag war das Fazit ernüchternd: "Wirklich nichts funktionierte", sagte der 14-jährige Luca, der mit Smartphone, Android-Tablet und iPod in der City unterwegs war. Ständig erschien die Fehlermeldung "Hotspot Content Error", der auf eine Log-in-Seite weiterleitete.

Dort konnte man die kostenlosen 30 Minuten Surfzeit aber nicht nutzen, sondern nur dafür zahlen. GA-Leser Klaus Schmitz hatte dieselbe Erfahrung gemacht. "Außer Bezahloptionen findet sich kein einziger Hinweis auf das kostenlose Surfen in Bonn."

Für GA-Tester Luca war es teilweise gar nicht erst möglich, sich mit dem Funknetz zu verbinden. Auch ein Anruf bei der für Problemfälle eingerichteten Hotline der Telekom half nicht. Zwar war der Mitarbeiter bemüht, scheiterte aber am internen Programm. "Das ist so neu, wir haben noch nicht alle Einträge in der Datenbank", sagte er.

Am Freitag, zwei Tage nach Start des gemeinsamen Pilotprojektes der Stadt Bonn und der Telekom, funktionierte das Hotspot-Netzwerk ganz gut. Hatte man sich eingeloggt, konnte man sich in der Innenstadt frei bewegen, ohne erneut eine Verbindung aufzubauen. Das Handy suchte automatisch den Hotspot mit dem besten Empfang. Ohne Lücken war das Netz nicht, was Luca schon am Vortag festgestellt hatte.

Rund um den Bahnhof, im Hofgarten und an einigen Stellen am Münsterplatz hatte er keinen Empfang. "Vor allem im Hofgarten sind im Sommer viele Leute, die können das dann gar nicht nutzen", sagte der Neuntklässler vom Helmholtz-Gymnasium. Dass es technisch möglich ist, die große Freifläche abzudecken, zeigt das bestehende Uni-WLAN.

Die Internetgeschwindigkeit lag beim Download von Dateien bei etwa einem Megabit pro Sekunde, beim Upload bei etwa 160 Kilobit pro Sekunde. Das entspricht zu Hause einem DSL 1000 Anschluss und reicht zum Surfen. Videos laden jedoch langsam. Nach einer halben Stunde trennt sich die Verbindung automatisch. Ohne Handy geht nichts: Ausschließlich mit seinem iPod hätte Luca das Angebot nicht nutzen können. Der Zugangscode für das Netzwerk wird per SMS verschickt.

Die Telekom trägt die Kosten für das Pilotprojekt, das ein Jahr lang läuft. "Nach Ende der Pilotphase werden wir gemeinsam mit der Stadt entscheiden, inwieweit eine weitere kostenlose Nutzung ermöglicht werden kann", sagte Telekomsprecher Wende. Denkbar sei, die entstehenden Kosten auf mehrere Partner zu verteilen. Mehr Freiminuten soll es in den nächsten Monaten nicht geben.

30 Minuten kostenlos

Pro Tag können Bürger für 30 Minuten an den insgesamt 150 Hotspots kostenlos Emails abrufen, surfen und soziale Netzwerke wie Facebook besuchen. Einschränkungen in der Nutzung gibt es nicht. Um sich anmelden zu können, ist aber ein Handy notwendig. Nach Angabe der eigenen Nummer schickt die Telekom einen Zugangscode per SMS, der im Internetbrowser eingegeben werden muss. Ist die halbe Stunde abgelaufen, trennt sich die Verbindung automatisch

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