Viktoriakarrée Ideal für Uni und Einzelhandel

BONN · Die Bonner Verwaltung hat mehrere Szenarien untersucht und sieht auf dem Areal keine Chancen für Stadtmuseum und Gedenkstätte.

Die beste Ausnutzung des Viktoriakarrées böte sich, wenn das Areal für großflächigen Einzelhandel und die Philologische Bibliothek der Universität genutzt würde. Zu diesem abschließenden Urteil kommt die Stadtverwaltung in ihrem Bericht, der am 2. Mai dem Planungsausschuss vorgelegt werden soll. Stadtmuseum und Gedenkstätte sollen nach den Vorstellungen der Verwaltung verlegt werden.

Eine Unterbringung in einem zweiten Bauabschnitt des Hauses der Bildung in Richtung Windeckbunker sei noch "näher zu untersuchen". "Denkbar" sei indes, wenn diese beiden Einrichtungen in das VHS-Gebäude an der Wilhelmstraße ziehen würden. Das Gebäude könne zwar nicht mehr als VHS-Haus genutzt werden, "eine museale Nutzung wird aber nach einer Sanierung und denkmalgerechten Anpassung nicht grundsätzlich ausgeschlossen", heißt es.

In mehreren Szenarien hat die Verwaltung untersucht, welche Belegungskonzepte auf dem Areal zwischen Belderberg, Rathausgasse, Franziskaner- und Stockenstraße möglich wären. Wie berichtet, braucht die Uni rund 8000 Quadratmeter, um ihre Bibliotheken aus dem Hauptgebäude in einem Neubau zusammenzuführen. Wenn man dies und den Wunsch der Gedenkstätte sowie des Stadtmuseums berücksichtige, möglichst unter einem Dach mit dem Stadtarchiv untergebracht zu werden, blieben für weiteren Einzelhandel an diesem Standort kein Platz mehr, heißt es.

Und Einhandelsflächen würden dringend gebraucht, wenn Bonn seinem Anspruch "Oberzentrum der Region" weiterhin gerecht werden wolle. Die Konkurrenz in der Region sowie der steigende Internet-Handel habe bereits zu einem Rückgang der Passantenzahlen in der Bonner Innenstadt geführt. Zu den jetzt vorhandenen 120.000 Quadratmetern Einzelhandelsfläche würden durchaus noch 30.000 bis 50.000 Quadratmeter gebraucht, um noch hochwertige Geschäfte ansiedeln zu können.

Die größte Fläche hat zurzeit die Galeria Kaufhof mit 17.000 Quadratmetern. In der geplanten Südüberbauung sind 6000 Quadratmeter, im Sparkassen-Neubau am Friedensplatz 6500 Quadratmeter vorgesehen. Sollte das Nordfeld vor dem Hauptbahnhof bebaut werden, würden dort weitere maximal 12.500 Quadratemeter Geschäftsflächen geschaffen. Die Verwaltung weist aber auch darauf hin, dass im Viktoriakarrée hochwertige Geschäfte ansiedeln müssten, weil das Areal nicht im natürlichen Rundlauf in der Innenstadt liegt.

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