Ihre Knochen sind brüchig, die Gelenke kaputt

Annette K. hat 20 Jahre lang ihren Mann gepflegt - Weihnachtsjux fürs "GA-Weihnachtslicht"

Bonn. Annette K. ist eine schmächtige Person: Die Finger schlank, der Hals dünn, "außerdem esse ich wie ein Vögelchen", schmunzelt die bescheidene Dame. Kaum zu glauben, dass diese zierliche Frau 20 Jahre lang einen ausgewachsenen Mann gepflegt, vom Bett zum Bad getragen und in einen Rollstuhl gesetzt hat. "Was blieb mir anderes übrig?", fragt sie den "Weihnachtslicht"-Mitarbeiter und zuckt mit den Schultern.

Als ihr Ehemann bereits mit Mitte 40 krank und ein Pflegefall wurde, war eben sonst keiner da. Der gemeinsame Sohn musste sich um seine eigene Familie und die Arbeit kümmern, einen Pfleger konnte sich die Familie nicht leisten.

"Außerdem hatte ich ihn so wenigstens immer im Haus und konnte mich mit ihm unterhalten", erinnert sich die heute 78-Jährige. Gerne hätte sie die Last noch länger getragen, anstatt nach dem Tod ihres Gefährten alleine zu leben in einer 30 Quadratmeter großen Wohnung mit Kochecke. Weder sie noch ihr Mann hatten lange arbeiten können, so dass die Rente für viel mehr nicht reicht.

Außerdem rächt sich jetzt der Körper für die jahrelange Überlastung: Ihre Gelenke sind kaputt, zudem hat Osteoporose ihre Knochen löchrig gemacht wie ein Sieb. "Wenn es nass ist und friert, kann ich nicht mehr auf die Straße: Mir schmerzt jedes Körperteil, und bei einem Sturz könnte ich wohl nie wieder aufstehen", fürchtet die alte Dame.

So ist sie dankbar für jeden Gang, den ihre Nachbarn für sie erledigen. "Eine Freundin fragt einmal die Woche, was ich brauche und trägt mir die Sachen bis in die Küche", freut sie sich über die Hilfsbereitschaft. Doch viel steht bei ihr nie auf der Einkaufsliste: "Das ist bei mir der Vorteil: Wer isst wie ein Vögelchen, behält noch genug übrig für ein wenig Vogelfutter", erklärt sie und füttert ihren Wellensittich "Ricky" - der wiegt wenigstens nicht so viel, wenn er auf ihrer Schulter sitzt.

Den schweren Geschenkkorb, den ihr der "Weihnachtslicht"-Mitarbeiter schon vor dem Fest gebracht hat, wird Annette K. an Ort und Stelle ausgepackt haben. So voll war er mit guten Leckereien, die sich bedürftige Senioren wie sie wohl niemals leisten würden. Schön, dass auch nach dem Fest noch Spenden die "Weihnachtslicht"-Kasse erreichen. Unter der heutigen steht die Summe von 22 242,97 Euro - und damit kann vielen älteren, bedürftigen Menschen geholfen werden. Wir sagen allen Spendern Dankschön.

Ein Atomkraftwerk zum Selberbasteln. Ob das wirklich das richtige Weihnachtsgeschenk für den Enkel ist? So manche absurde Situation und heitere Begebenheiten standen im Mittelpunkt der Sketche, die die Theatergruppen Startisten und Spot(t)mix bei einem heiter-vergnüglichen Vorweihnachtsabend im Café Jucks auf dem Brüser Berg vorgeführt haben. Die neun Schauspieler trugen im vollen Lokal auch Gedichte wie Loriots "Advent" vor. Zu "Kling Glöckchen" tanzte das Schneeflöckchen-Ballett im Tutu - alles Kerle.Der Auftritt kam so gut an, dass er wiederholt werden musste. "Es war ein erfolgreicher Abend. Darsteller und Zuschauer hatten ihren Spaß", sagte Startisten-Leiter und Jucks-Wirt Jürgen Fröbisch. Statt Eintritt wurde für das "Weihnachtslicht" gesammelt. So kamen 270 Euro zusammen.

Große und kleine Spenden werden dankbar angenommen in den Geschäftsstellen des General-Anzeigers in Beuel und Bad Godesberg, im GA-Haus am Bottlerplatz, im Verlagshaus an der Justus-von-Liebig-Straße, in Siegburg am Markt 45 a, in Bad Honnef, Hauptstraße 38 d, und in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bossardstraße 1-3.Spenden einzahlen kann man auch auf das Konto der Sparkasse KölnBonn 4770, BLZ 370 501 98. Quittungen fürs Finanzamt werden ausgestellt.Die Annahme von Sachspenden ist leider nicht möglich.

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