Haus der Bildung in Bonn Im alten Stadthaus fallen die Wände

bonn · Wer glaubt, es tut sich nichts beim geplanten Haus der Bildung am Bottlerplatz, irrt. "Ja, von außen könnte man durchaus den Eindruck haben, dass die Baustelle ruht", sagt Projektleiter Detmar Kühl vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB). Denn die Handwerker sind nach wie vor nur drinnen im ehemaligen, 1920 errichteten Stadthaus zugange.

 Die Arbeiter bauen die Heizung, Elektroleitungen und nichttragende Wände aus dem alten Stadthaus aus.

Die Arbeiter bauen die Heizung, Elektroleitungen und nichttragende Wände aus dem alten Stadthaus aus.

Foto: Sondermann/Stadt Bonn

Ganze Arbeit haben die Männer seit dem Auftakt der Bauarbeiten im April bereits geleistet. Sie haben nicht nur tragende Wände abgebrochen, um aus den kleinen Büros große, lichte Seminarräume zu schaffen, sondern auch alte Bodenbeläge auf mehr als 5 000 Quadratmetern Nutzfläche entfernt und kilometerlange Leitungen herausgerissen. Komplett entsorgt wird derzeit zudem die alte Heizanlage.

Sieben Jahre nach Beginn der Debatte ums Haus der Bildung ist die Stadt nun ihrem Ziel ein großen Schritt näher gekommen, nach den Plänen des Berliner Architektenbüros Koblitz ein modernes Haus der Bildung als gemeinsames Domizil von Stadtbibliothek und Volkshochschule zu schaffen. Rund 20 Millionen Euro soll das Projekt samt Neubau anstelle des abgerissenen Siemenshauses nebenan kosten. 60 Prozent der als förderungswürdig anerkannten Kosten in Höhe von 15,7 Millionen Euro bezuschusst das Land. "Bisher liegen wir auch noch gut im Plan", versichert Kühl.

In vier Wochen sollen die Abbrucharbeiten beendet sein. In einem nächsten Schritt werden das Fundament ertüchtigt und zusätzliche statische Elemente eingebaut. Der eigentlich im Mai vorgesehene Spatenstich für den Neubau ist jetzt für September geplant. "Wir mussten noch 40 Mitarbeiter umziehen", erklärte Kühl.

Die Stadtbücherei, zurzeit in der Cassiusbastei untergebracht, soll später ins Erdgeschoss mit 3350 Quadratmetern Fläche ziehen. In den oberen Stockwerken soll die Volkshochschule zu Hause sein. Rund 600 Quadratmeter Fläche ist zur gemeinsamen Nutzung vorgesehen. Mit der Eröffnung rechnet Kühl im Herbst 2013.

Ursprüngliche Pläne, dort auch das Stadtmuseum und die Gedenkstätte für die Nazi-Opfer unterzubringen, hatte die Politik mit Blick auf die Kosten fallen lassen. Allerdings besteht die Option, das Haus der Bildung in Richtung Windeck-Bunker zu erweitern.

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