Treffen der Quizfreunde Im Fiddlers rauchen die Köpfe

ENDENICH · Jeden Montag zerbrechen sich im Fiddlers Quizfreunde die Köpfe. Zwanzig Mannschaften versuchen dann die kniffeligen Fragen der wöchentlichen Pub-Quiz-Nacht zu knacken. Volles Haus herrscht immer - auch dank Quizmasterin Catherine Sträter.

 Jeden Montag rätseln Quizfreunde um die Wette.

Jeden Montag rätseln Quizfreunde um die Wette.

Foto: Sebastian Derix

Wie alt war Buddy Holly, als er starb? Welche bolivianische Stadt hat ihren Flughafen nach John F. Kennedy benannt? Was ist ein Uxorizid? Unbarmherzig prasselt eine Frage nach der anderen auf die Teilnehmer ein - erst auf Englisch, dann auf Deutsch.

Kaum eine Minute bleibt den Mannschaften, um in den hintersten Ecken ihres Gehirns zu graben und ihr Nischenwissen zusammenzutragen. Es ist ein Montag wie jeder andere im Endenicher "Fiddlers". Im ersten Stock sind alle Tische bis in die letzten verwinkelten Ecken des Irish Pubs besetzt. Es riecht nach Hamburgern und Pommes, und während hinter der Bar unaufhörlich Gläser und Teller klappern, stecken zwanzig Mannschaften die Köpfe zusammen und versuchen die kniffligen Fragen der wöchentlichen Pub-Quiz-Nacht zu knacken.

"Für mich ist es ein Erfolgserlebnis, wenn ich mal die Antwort auf eine Frage weiß", sagt Katharina, Doktorandin der Biologie. Die 25-Jährige sitzt mit sechs alten Schulfreunden an einem Tisch und diskutiert gerade darüber, wann genau Robbie Williams seine Band "Take That" verließ, flüsternd natürlich, schließlich hört der Feind am Nachbartisch mit. Ihre Mannschaft "Science rocks" gehört zu den Stammkunden des Kneipenquiz. "Uns geht es dabei mehr um den Spaß als ums Gewinnen", sagt Teamkollegin Clara, 25.

Die "Rumpelstilzchen" sind da ehrgeiziger. "Wir haben schon den Anspruch, gut zu sein", sagt Bernd, 42. Seit einem Dreivierteljahr kommt seine Gruppe jeden Montag zur Pub-Quiz-Night. "Und bisher waren wir eigentlich immer unter den ersten drei." Den Namen hat sich die Gruppe ausgesucht, um Quizmaster Catherine Sträter zu ärgern.

Die Irin stolpert beim Vorlesen gerne einmal über deutsche Zungenbrecher wie der Name der hutzeligen Märchenfigur. Seit 38 Jahren ist sie mit einem Bonner verheiratet, seit Dezember 2010 sitzt sie jeden Montag im Fiddlers am Mikrofon.

Das "Pubquiz" ist ursprünglich eine britische Tradition. "In Irland habe ich schon bei so etwas mitgemacht, als ich noch ein junges Mädchen war", erinnert sich Catherine. Vor allem über irische und schottische Pubs hat das Kneipenspiel seinen Siegeszug in die USA, nach Australien und schließlich auch auf den europäischen Kontinent angetreten. Sieben Runden à zehn Fragen müssen die Teilnehmer im Fiddlers bestehen. Im Anschluss folgt eine Musikrunde, in der Songs kurz angespielt und Interpret und Titel erraten werden müssen.

Die Antworten werden auf Zetteln festgehalten, eingesammelt und ausgewertet. Die Fragen lässt das Fiddlers sich von einem niederländischen Verlag schicken; sie decken alle möglichen Wissensthemen von Biologie über Stars und Sternchen bis Sport ab. Hilfe von Smartphones ist strengstens verboten. "Wen ich mit Handy erwische, der bekommt Punkte abgezogen", droht Catherine über das Mikrofon.

Der Tisch mit den meisten richtigen Antworten gewinnt Freigetränke. Der Jackpot aber, der bei 100 Euro beginnt und sich, wenn keiner ihn gewinnt, jeder Woche um 25 Euro erhöht, wird verlost.

Seit Sträter den Job des Quizmasters übernommen hat, ist der Laden jeden Montag voll. Sie kämen vor allem immer wieder, weil ihnen die lustige Art der Spielleiterin so gefalle, sagen die "Rumpelstilzchen". "Außerdem lernt man jede Woche etwas dazu." Zum Beispiel, dass Buddy Holly im Alter von 22 Jahren starb, der Flughafen von La Paz nach Kennedy benannt wurde und Uxorizid ein Mord an der Ehefrau ist.

Pub-Quiz-Night, jeden Montag ab 20 Uhr im Fiddlers, Frongasse 9. Weil es meistens voll wird, vor 19 Uhr reservieren. Teilnahmegebühr: 2 Euro pro Person.

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