Neubau am Bonner Hauptbahnhof Im Maximiliancenter öffnen die ersten Läden

Bonn · Der Projektleiter spricht von Rekordbauzeit von nur einem Jahr. Zu recht! An diesem Samstag öffnen im Maximiliancenter die ersten Läden im Untergeschoss. Auf den Etagen von Primark startet der Verkauf im Herbst.

In Rekordzeit von nur einem Jahr ist das Maximiliancenter gegenüber dem Hauptbahnhof fertiggestellt worden. Am Samstag haben die ersten Läden im Untergeschoss geöffnet. Moritz Tank ist Projektleiter der Firma Ten Brinke, die das Maximiliancenter gebaut und an die Bayerische Versorgungskammer (BVK) mit Sitz in München veräußert hat. Er spricht von einer „stillen Eröffnung“, da der Textildiscounter Primark als Hauptmieter erst im Herbst eröffnen wird.

Die Fertigstellung des Hochbaus mit rund 9000 Quadratmetern Handelsfläche sei eine Punktlandung, sagt Tank und lacht. „Damit haben wohl viele Mieter nicht gerechnet. Jetzt hinken sie mit dem Ausbau ihrer Läden hinterher.“ Eine Herausforderung sei vor allem der Anfang 2017 begonnene Abbruch der ehemaligen Südüberbauung gewesen, die zuvor auf dem Grundstück stand – am Rand des „Bonner Lochs“.

100 Millionen Euro investiert

Zum einen gab es dort Probleme aufgrund der engen Lage der Baustelle, die obendrein mit der Baustelle des laufenden Projekts von Urban Soul auf dem Nordfeld koordiniert werden musste. Zum anderen habe man laut Tank im alten Gebäude doch deutlich mehr Asbest vorgefunden als gedacht. Wie er erklärt, habe Ten Brinke rund 100 Millionen Euro in das Projekt investiert. 24 Mieter sollen in das Gebäude einziehen, wobei Primark bis auf das Untergeschoss die übrigen vier Geschäftsetagen in Beschlag nehmen wird. Im Basement eröffnen ab diesem Samstag nach und nach gastronomische Betriebe, ein dm-Markt, ein kleinerer Rewe-Markt und eine Apotheke. „Wir wollen dort einen angenehmen Aufenthaltsbereich vor allem für die Fahrgäste von Bus und Bahn bieten“, erklärt Tank.

Bretterzaun rund ums Rondell

Nicht allen Bürgern gefällt allerdings der Neubau, wie sie in vielen Zuschriften an den GA schon deutlich gemacht haben. Wie bei der Südüberbauung scheiden sich die Geister vor allem an der Architektur. Andere hätten am liebsten gar keine Bebauung mehr an der Stelle gehabt. Sie hätten sich einen freien Platz vor dem denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude gewünscht. Nicht glücklich ist Tank mit dem vor wenigen Tagen errichteten Bretterzaun rund um das sogenannte Rondell auf der Rückseite des Gebäudes gegenüber dem Zentralen Busbahnhof. „Den Zaun haben wir als Provisorium aus optischen Gründen errichtet“, erklärt er. Ursprünglich sei überlegt worden, das Dach über dem Rondell abzureißen. Das hätte aber große Probleme mit der Entwässerung verursacht. „Uns wäre das ganze Wasser in das Untergeschoss gelaufen.“

Der Bretterzaun sei nur eine kurze provisorische Lösung, Stadt und SWB wollten an dieser Stelle noch Maßnahmen zur Verbesserung durchführen, erklärte Stadtsprecherin Monika Hörig. Das sei bis zu diesem Samstag nicht mehr möglich gewesen. Wie berichtet, hat sich die Alkohol- und Drogenszene vom Rondell zum Kaiserbrunnen verlagert, was bei Passanten und Anliegern für Unmut sorgt.

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