Apotheken-Notdienst reformiert In Bonn maximal vier Apotheken für Notfälle geöffnet

BONN · Damit auch an Sonn- und Feiertagen die Versorgung mit wichtigen Medikamenten gewährleistet ist, gibt es den Apotheken-Notdienst. Mit dem Jahreswechsel ist das System in Nordrhein-Westfalen reformiert worden. In Zukunft wird landesweit von der Apothekerkammer Nordrhein geregelt, welche Apotheke nachts und an Sonn- und Feiertagen für Notfälle zu erreichen ist.

In Bonn haben an Werktagen drei, an Sonn- und Feiertagen vier Apotheken Dienst. Einen gedruckten Notdienstkalender für das ganze Jahr gibt es nicht mehr.

Bis Ende 2013 wurde auf Ebene der Notdienst-Bezirke festgelegt, welche Apotheken geöffnet waren. Statt einer ortsbezogenen Struktur gilt jetzt vor allem ein Parameter: die Entfernung. In städtischen Gebieten sollen die Notdienst-Apotheken zehn Kilometer, in Mittelzentren 15 und im ländlichen Gebieten maximal 30 Kilometer voneinander entfernt sein.

In Bonn sollen maximal vier Apotheken für Notfälle geöffnet sein. Vor allem für Menschen, die in Randgebieten von Städten und Kreisen wohnen, hat das einen Vorteil. Denn, dass die Apotheke eines anderen Bezirks womöglich näher liegen könnte, wurde vom alten System nicht berücksichtigt.

"Wir haben aus 69 kleinen Netzen ein großes Netz gesponnen", sagt Stefan Derix, Geschäftsführer der Apothekerkammer. Dadurch könne eine 360-Grad-Suche erfolgen, und alle Optionen würden aufgezeigt. Zunehmende Schließungen von Apotheken sind auch ein Grund für die Umstellung.

"Zwar ändert sich die Struktur der Notdienste, an der Versorgungslage im Bonner Stadtgebiet ändert sich aber nichts", sagt Martina Brambring. Sie leitet die Adler-Apotheke an der Weberstraße und war bislang als Bezirksbeauftragte für die Einteilung der Dienste in Bonn zuständig.

Zwar seien künftig nur noch drei Apotheken an Werktagen, vier an Sonn- und Feiertagen zu erreichen. Die vier oder fünf Apotheken, die bislang geöffnet waren, hätten aber auch Alfter, Bornheim und Wachtberg umfasst, also ein größeres Einzugsgebiet. Von Vorteil sei das neue System vor allem für Apotheker in ländlichen Bereichen. "Zum Teil mussten sie bisher bis zu 60 Notdienste pro Jahr machen. Nach dem neuen System reduziert sich das auf 40."

Auch den Notdienstkalender wird es zukünftig nicht mehr in seiner bisherigen Form geben. "Wir können die Notdienste nicht für das gesamte Jahr im Voraus bekannt geben", sagt Brambring. In Bonn solle aber in den Apotheken ein Kalender für das jeweils kommende Vierteljahr ausliegen. "Inwieweit diese Art der Veröffentlichung praktikabel ist, müssen wir in der Praxis testen."

Die Apothekerin empfiehlt, sich über die Internetseite des Apotheken-Notdienstes NRW per Eingabe der Postleitzahl zu informieren, wo die nächste Apotheke erreichbar ist. Außerdem stehe eine Hotline zur Verfügung. Auch weiterhin seien die Apotheken zudem verpflichtet, tagesaktuell per Aushang die beiden nächsten notdienstbereiten Apotheken anzugeben.

Notdienst-Hotline

Aus dem Festnetz kann die Hotline des Apotheken-Notdienstes unter 0800/0022833 kostenlos angerufen werden. Vom Mobiltelefon kostet es 69 Cent pro Minute. Mit Eingabe der Postleitzahl oder Adresse werden auf folgenden Internetseiten die nächsten offenen Apotheken angezeigt: www.apothekennotdienst-nrw.de und www.aknr.de

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