Kriminalität in Bonn In den Sommermonaten gibt es täglich bis zu drei Einbrüche

BONN · Vor allem in den Sommermonaten kommt es in Bonn vermehrt zu Einbrüchen. Grund: "Die Ferienzeit steht bevor, die Häuser stehen leer", sagt Martin Göbel von der Bonner Polizei. Wie Sie sich schützen können, haben Beamte am Dienstag auf dem Münsterplatz erläutert.

 Beratung: Manfred Stieger von der Bonner Polizei erklärt, wie ein einbruchssicherer Fensterrahmen aufgebaut ist.

Beratung: Manfred Stieger von der Bonner Polizei erklärt, wie ein einbruchssicherer Fensterrahmen aufgebaut ist.

Foto: Roland Kohls

Aufmerksame Nachbarn sind der beste Einbruchschutz. Das haben Anwohner in Kessenich am Montag erfahren. Laut Polizei beobachtete eine 51-Jährige um 12.55 Uhr, wie zwei unbekannte Männer an einem Wohnhaus an der August-Bier-Straße klingelten.

Als niemand öffnete, kletterten sie über das Gartentor und gingen hinter das Haus. Die 51-Jährige machte Fotos - und alarmierte die Polizei. Beamte nahmen die 18 und 19 Jahre alten Verdächtigen, die Einbruchwerkzeug dabei hatten, noch auf dem Grundstück festnehmen.

Dies sei ein vorbildliches Verhalten, sagten Martin Göbel und Jörg Wilhelm von der Bonner Polizei auf dem Münsterplatz. Dort hatte das Beratungsmobil der Polizei Halt gemacht. Und zahlreiche Bonner informierten sich zum Thema Einbruchschutz.

"Die Einbruchszahlen sind auf einem konstant hohen Niveau", sagte Göbel. Dagegen wolle die Polizei weiter vorgehen: Indem sie Präsenz zeigt, verstärkt kontrolliert, die gute Zusammenarbeit mit anderen Kommunen weiter ausbaut und die Bürger informiert. Auch wenn es in den Wintermonaten wegen der früh einsetzenden Dunkelheit mehr Einbrüche gebe, dürfe die Gefahr nicht unterschätzt werden.

"Die Ferienzeit steht bevor, die Häuser stehen leer", sagte Göbel. Durchschnittlich gebe es in den Sommermonaten im Zuständigkeitsgebiet der Bonner Polizei (Bonn, Bad Honnef, Königswinter und der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis) ein bis drei Einbrüche täglich. Doch jeder kann sich schützen:

  • Fenster und Türen sollten stets verschlossen werden. "Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster", sagte Wilhelm.
  • Offene Fenster und Türen sollen nie unbeobachtet bleiben. Laut Wilhelm habe man es im Sommer häufiger mit sogenannten Einschleichdiebstählen zu tun.
  • Häuser und Wohnungen sollten stets bewohnt aussehen: Briefkästen und Mülltonnen sollten von Nachbarn oder Freunden geleert, Rollladen bedient werden.
  • Wer etwas Verdächtiges beobachtet, sollte sofort die Polizei unter 110 alarmieren. Wem im Nachhinein etwas Merkwürdig erscheint, erreicht die Ermittler unter 0228/150.
  • Dinge wie etwa Leitern, die Einbrecher benutzen können, sollten weggeschlossen werden. Schmuck und andere Wertgegenstände sollten in einem Bankschließfach aufbewahrt werden.
  • Laut der Berater Manfred Stieger und Thomas Risch können Schlösser, Fenster und Türen nachgebessert werden. Ein normales Fenster zu öffnen dauert wenige Sekunden, ein nachgerüstetes hält mehr als fünf Minuten Stand. Dies sei für Einbrecher zu lang: Sie belassen es dann meist bei einem Versuch. Laut Polizei scheitert fast jeder zweite Wohnungseinbruch, weil aufmerksame Zeugen reagierten oder Fenster und Türen gut gesichert sind.

Beratung zum Thema Einbruchschutz gibt es auch am Dienstag und Mittwoch, 3. und 4. Juli, jeweils ab 14 Uhr im Polizeipräsidium, Königswinterer Straße 500. Anmeldung unter 0228/157676 und per Email an KVorbeugung.Bonn@polizei.nrw.de

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