Messerattacke in Tannenbusch Initiative erinnert an Getöteten

BONN · Rund 30 Bürger waren am Donnerstagnachmittag dem Aufruf gefolgt, an der Stadtbahnhaltestelle Tannenbusch dem Opfer einer für viele immer noch unfassbaren Tat zu gedenken. Am 31. Mai war dort ein 26-Jähriger bei der Messerattacke eines 21-Jährigen so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus starb.

Der 21-Jährige sitzt seitdem wegen des Verdachts auf Totschlag in U-Haft. Doch die Organisatoren mussten die Veranstaltung in letzter Minute vor Ort absagen: "Die Witwe wollte das Ganze nicht, weil in ihrem Kulturkreis ein Gedenken etwa mit Kerzen nicht üblich ist", sagte Monika Dohmen, Sachgebietsleiterin bei der Caritas: "Ihren Wunsch haben wir respektiert." Schwarz verschleiert hatte sich auch die Witwe mit anderen Angehörigen an der Haltestelle eingefunden.

Dohmen war eine der Mitorganisatoren der Veranstaltung gewesen, zu der die Initiative Tannenbusch aufgerufen hatte. Trotzdem war es den Organisatoren am Donnerstag wichtig, Flagge zu zeigen: "Mitten unter uns wurde ein junger Mann Opfer eines Angriffs, in dessen Folge er starb. Das wollen wir nicht einfach hinnehmen."

Was die strafrechtliche Aufarbeitung der Messerattacke angeht, sieht Robin Faßbender, Sprecher der Staatsanwaltschaft, die Arbeit fast getan. Ob es bei dem Vorwurf des Totschlags bleibt, vermag er aber noch nicht zu sagen. Wie berichtet, soll sich der der Streit zwischen dem 21- und dem 26-Jährigen an dessen Übergriffen auf seine Frau, die Schwester des 21-Jährigen, entzündet haben.

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