Jubiläum nach Umzug Internationale Begegnungsstätte feiert am neuen Standort

Gronau · Bildung und Begegnung seit 40 Jahren: Die Internationale Begegnungsstätte (IB) feiert nach erfolgreichem Umzug Jubiläum. Auch in den neuen Räumen ist der Zulauf zu den Angeboten ungebrochen.

Viele Gäste sind in die neuen Räume an der Ollenhauerstraße gekommen, um die Feier zum Bestehen der Internationalen Begegnungsstätte zu verfolgen.

Viele Gäste sind in die neuen Räume an der Ollenhauerstraße gekommen, um die Feier zum Bestehen der Internationalen Begegnungsstätte zu verfolgen.

Foto: Sebastian Flick

Der 280 Quadratmeter große Veranstaltungssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Internationale Begegnungsstätte (IB) am Freitag zum Jubiläumsfest eingeladen hatte. Mitarbeiter, Kursteilnehmer und zahlreiche Weggefährten aus den vergangenen 40 Jahren waren gekommen, um zusammen mit der Einrichtung ihren runden Geburtstag zu feiern. Daneben feierte die IB an diesem Tag auch den erfolgreichen Umzug in das Erich-Ollenhauer-Haus.

Im Oktober hatte die Begegnungsstätte ihre alten, sanierungsbedürftigen Räumlichkeiten in der Quantiusstraße am Hauptbahnhof verlassen und die neuen Räume an der Ollenhauerstraße bezogen. „In der Quantiusstraße hatten wir Probleme mit dem Brandschutz. Hier durften sich nur maximal 30 Personen gleichzeitig in den Räumen aufhalten. Das ist bei unserem umfangreichen Programm nicht machbar“, sagt Einrichtungsleiterin Alina Meyer. Wöchentlich nutzen rund 600 Personen das Angebot der interkulturellen Begegnungsstätte, die neben Deutschkursen, Hausaufgabenhilfen und Lernfördergruppen auch Kreativkurse, Begegnungscafés und Ferienfreizeiten anbietet.

Förderung von Kindern und Jugendlichen

Jährlich 30 000 Besucher aus rund 50 unterschiedlichen Herkunftsländern nehmen die vielfältigen Angebote für Kleinkinder, Schüler und Erwachsene wahr. Ihren Fokus hat die Bildungseinrichtung auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen aus zugewanderten Familien gelegt. Das wird auch an der neuen Adresse so bleiben: „Seitdem wir hier sind, haben wir bereits Anmeldungen von 500 Kindern und Jugendlichen. Wir freuen uns über einen sehr großen Zulauf“, berichtet Meyer. Kleinkinder werden hier spielerisch an die deutsche Sprache herangeführt und so auf ihre Schulzeit vorbereitet.

In den neuen Räumen können derzeit 45 Bildungsangebote besucht werden, die alle stark gefragt sind. „Wir hatten ein wenig Sorge, dass die Kurse möglicherweise nicht mehr so gut besucht werden, da wir jetzt nicht mehr so zentral sind. Nach den ersten Veranstaltungswochen haben wir jetzt aber feststellen können, dass genauso viele, wenn nicht mehr, den Weg zu uns finden“, berichtet Marc Jahn, Leiter der städtischen Koordinierungsstelle Integrationskurse, die sich ebenfalls im Haus des IB befindet.

Verkehrstechnisch günstige Lage

Seit 2005 bietet die IB auch Integrationskurse für Erwachsene an. Für die Kinder und Jugendlichen ist der Standortwechsel kein Hindernis. „Sie kennen unser Angebot und wissen, dass sie hier Hilfe bekommen. Dafür nehmen die Kinder auch etwas längere Anfahrten in Kauf“, sagt Meyer und freut sich, dass nach dem Umzug sogar ein positiver Nebeneffekt festzustellen ist: „Wir erreichen jetzt mehr Kinder und Jugendliche aus Bad Godesberg“, sagt sie. Das liegt sicherlich auch an der verkehrstechnisch günstigen Lage, da die neue Einrichtung sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden ist.

Für das Jubiläumsfest hatte Alina Meyer eine alte VHS-Kassette aus der Schublade geholt und einen Bericht von 1992 gezeigt, in dem auf die ersten zehn Jahre des Bestehens zurückgeschaut wurde. Damals wie heute stehen die drei Bs „Beratung, Bildung, Begegnung“ im Fokus. Zum runden Geburtstag gratulierte auch Katja Dörner. Die Oberbürgermeisterin betonte, wie eng Sprache, Bildung und soziale Integration miteinander verbunden sind und wie wichtig eine frühe Förderung ist, auch für das Selbstbewusstsein der Menschen.

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