Kampagnenbüro "Jahr der Wälder" in Bonn koordiniert mehr als 5000 Veranstaltungen

Für die Bundesrepublik Deutschland wird das Internationale Jahr der Wälder von Bonn aus koordiniert. Genauer gesagt: Alle Fäden laufen in der ehemaligen US-Botschaft in der Deichmannsaue zusammen. Dort residiert die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die das deutsche Kampagnenbüro beherbergt.

Revierförster Willi-Josef Wild spielt unter der Kopfbuche der Waldau auf seiner keltischen Harfe. Das Konzert zieht viele Zuhörer an.

Revierförster Willi-Josef Wild spielt unter der Kopfbuche der Waldau auf seiner keltischen Harfe. Das Konzert zieht viele Zuhörer an.

Foto: Roland Kohls

Bonn. Für die Bundesrepublik Deutschland wird das Internationale Jahr der Wälder von Bonn aus koordiniert. Genauer gesagt: Alle Fäden laufen in der ehemaligen US-Botschaft in der Deichmannsaue zusammen. Dort residiert die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die das deutsche Kampagnenbüro beherbergt.

"Die Resonanz auf die Kampagne der Vereinten Nationen ist sehr positiv. Bislang vereinen sich mehr als 5 000 Veranstaltungen unter dem Dach des Wald-Logos", erklärte Hanns-Christoph Eiden, Präsident der zuständigen Bundesanstalt.

900 Partner aus Wirtschaft und Verbänden haben in Bonn das Logo mit dem Baum beantragt, um im Jahr des Waldes Flagge zu zeigen. "Die Vernetzung unserer Ideen zwischen vielen Akteuren funktioniert landesweit bestens", berichtete Dagmar Barkmann, Koordinatorin des Kampagnenbüros. Ob Alpenverein, Deutscher Städtetag und Deutscher Olympischer Sportbund - viele namhafte Institutionen werben jetzt für den Wald.

Das Kampagnenbüro Seit Februar 2010 arbeitet das Kampagnenbüro mit vier Mitarbeitern in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Dem Team steht für die Jahre 2010 bis 2012 ein Etat von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Viel Prominenz hat sich der Kampagne angeschlossen: Franziska van Almsick, Tom Buhrow, Anne-Sophie Mutter, Udo Jürgens, Wolfgang Niedecken, Ben Becker und viele mehr. Ein Höhepunkt des Veranstaltungsreigens wird im Oktober anlässlich des Tags der Deutschen Einheit die Waldkonferenz in Bonn sein. Mehr Infos unter: www.wald2011.de.Aber auch kleine Vereine und Einzelpersonen engagieren sich laut Barkmann vorbildlich. Ein Beispiel aus Bonn: Willi-Josef Wild, Revierförster im Kottenforst, ist leidenschaftlicher Harfenspieler. In seiner Freizeit setzt er sich gerne an seine keltische Harfe und spielt schottische und irische Lieder.

Anlässlich des Jahres der Wälder lud er kürzlich zu einer Lesung mit Musik in den Kottenforst, packte sein Instrument ein und setzte sich unter eine der berühmten Kopfbuchen auf der Waldau. "Der Geist in den Bäumen" nannte er den Abend und lockte 75 Besucher auf den Venusberg.

Dazu rezitierte er Gedichte von Schiller, Humboldt und Busch. Solche und ähnliche Angebote sind nach Ansicht des Kampagnenbüros wichtig, um die Lust zu wecken, den Wald neu zu erleben. "Bislang ist das Wissen über den Wald und das Thema Nachhaltigkeit begrenzt. Aber durch die Vernetzung zu anderen Kulturträgern erschließen wir ganz neue Ufer.

Förster brauchen wir nicht zu überzeugen, sich für den Erhalt des Waldes einzusetzen, aber es gibt genug andere gesellschaftliche Gruppen, die sich nicht mit Naturthemen beschäftigen", sagte Eiden.

Der Präsident der Bundesanstalt stuft Deutschland in Sachen Wald als Vorzeigeland ein: "Der Wald ist spätestens seit der Romantik in der deutschen Seele gut verwurzelt. Deutschland besitzt einen guten Resonanzboden für eine Kampagne wie das “Jahr der Wälder„."

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