Kanal-Baustelle in der Koblenzer Straße: Pfosten gegen Schleichverkehr

Die gute Nachricht zuerst: Der illegale Schleichverkehr rund um die Baustelle der Koblenzer Straße wird mit kleinen Hilfsmitteln schon zum Wochenende unterbunden. Die schlechte: Die Finanzierung für die Neugestaltung der "Ko" steht immer noch auf wackeligen Füßen.

 Annäherung beim Capuccino: Auch am Freitag kam es am Biergarten auf dem Moltkeplätzchen immer wieder zu Störungen durch illegalen Schleichverkehr. Taxis und Lieferwagen bogen mitunter gefährlich um die Ecke. Das soll sich schon ab Samstag ändern.

Annäherung beim Capuccino: Auch am Freitag kam es am Biergarten auf dem Moltkeplätzchen immer wieder zu Störungen durch illegalen Schleichverkehr. Taxis und Lieferwagen bogen mitunter gefährlich um die Ecke. Das soll sich schon ab Samstag ändern.

Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Die gute Nachricht zuerst: Der illegale Schleichverkehr rund um die Baustelle der Koblenzer Straße wird mit kleinen Hilfsmitteln schon zum Wochenende unterbunden. Die schlechte: Die Finanzierung für die Neugestaltung der "Ko" steht immer noch auf wackeligen Füßen.

Derzeit ist davon auszugehen, dass die Geschäfte und Kunden nach Abschluss des Kanalbaus den gesamten Winter über mit einer notdürftig geflickten Straßendecke leben müssen. Das sind die beiden wichtigsten Ergebnisse einer Ortsbegehung, an der am Freitag alle zuständigen Fachämter der Stadt, die Polizei und die Stadtwerke beteiligt waren.

Aufgeschreckt durch eine Reihe ans Bad Godesberger Rathaus gerichtete Beschwerden und die Berichterstattung des General-Anzeigers vom Mittwoch hatte Berirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann auf das Treffen gedrängt. Vor allem der Engpass am Moltkeplätzchen, wo Lieferverkehr und Taxis in den vergangenen Tagen "fast durch die Tische der Außengastronome fuhren, so Schwolen-Flümann, sorgte für Ärger.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Die "Ko" und kein Ende"Der soll spätestens am Montag verflogen sein. Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann sicherte drei Sofortmaßnahmen zu, die den Schleichverkehr verhindern sollen. Die wichtigste: Die Durchfahrt durch die Oststraße Richtung Moltkeplatz soll mit Verkehrsschildern, Absperrgittern und Pfosten unterbunden werden.

Damit ist die Zufahrt zum baustellenfreien Teil der Koblenzer Straße nur noch über die von der Stadt ausgeschilderte Umleitung über Villich- und Schultheißgasse möglich. Sollten sich doch einzelne Autos zum Moltkeplätzchen verirren, werden die "Bago"-Biergartengäste mit Baken geschützt. Der Vertreter der Bad Godesberger Polizeiwache, Thomas Beste, sicherte zudem zu, dass es verstärkte Kontrollen geben wird. Was er am Freitag während des Ortstermins schon fleißig übte.

Eine gute Nachricht für die Anlieger hatte Werner Baur, im Tiefbauamt für die Baustelle zuständig, für die Anlieger parat. Die Hausanschlüsse zum Hauptkanalrohr werden zumeist unterirdisch verlegt. Damit komme es nur an vereinzelten Stellen zu den befürchteten Brückenlösungen über offenen Baugruben vor der Ladentür.

Die Anlieger tragen nicht nur einen Großteil der Kosten für den Kanalbau, sondern auch für die neue Oberfläche der "Ko" (mehr als 770 000 Euro). Wann und in welcher Form es sie geben wird, ist wieder völlig offen. Sigmund Zöllner vom Stadtplanungsamt bestätigte am Freitag, dass die Finanzierungszusage des Landes und der Bezirksregierung immer noch aussteht.

Ohne die erwarteten knapp 500 000 Euro könne die Stadt nicht mit der Neugestaltung beginnen. Das von der Kommunalpolitik einhellig bevorzugte zeitsparende Parallel-Verfahren von Kanalbau und Straßenpflasterung ist somit in weite Ferne gerückt. Eine Vorfinanzierung durch den Kämmerer, der selbst auch fast 500 000 Euro als städtischen Anteil freigeben muss, sei bei der derzeitigen Haushaltslage wohl kaum realistisch.

Schlimmstenfalls könnte das Land auch seine Finanzierung zurückziehen. Was bedeuten würde, dass die rund 1,7 Millionen teure Umgestaltung der "Ko" wieder neu geplant werden müsste. Zurzeit ist beabsichtigt, die Detailpläne in der Mai-Sitzung der Bad Godesberger Bezirksvertretung auf den Weg zu bringen.

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