Karl-Simrock-Schüler stellen Stolpersteine zum Gedenken her

Werke werden am Mittwoch im Alten Rathaus gezeigt

Karl-Simrock-Schüler stellen Stolpersteine zum Gedenken her
Foto: Barbara Frommann

Endenich. (kpo) "Stolpersteine sind Gedenksteine für Juden", erklärte Pascal. Der 13-jährige Schüler an der Karl-Simrock-Schule und einige andere haben solche Steine hergestellt: Mit Motiven wie der Friedenstaube, dem Peace-Zeichen und dem chinesischen Yin-Yang-Symbol erinnerten sie an die Bonner Jüdin Else Waldmann.

Um sie drehte sich alles bei der Projektwoche der Klasse 7b. Lehrerin Lucia Schneider hatte die Schüler in mehrere Gruppen aufgeteilt, in denen die Jugendlichen einen Lebenslauf der Jüdin erstellen, sich mit dem Konzentrationslager Theresienstadt befassen oder eben Stolpersteine basteln konnten. Auch Infos über die Gedenksteine des Künstlers Gunter Demnig hatten sie zusammengetragen.

Die Stolpersteine bestehen aus Mosaikfliesen. "Auf eine Fliese haben wir mit Holzleim Fliesenscherben mit verschiedenen Farben aufgeklebt und sie mit Fugenmasse verbunden", so Pascal. Schülervater Jean-Marie Bovy griff ihnen dabei unter die Arme. Normalerweise werden Stolpersteine in Bürgersteige vor den letzten Wohnstätten von NS-Opfern eingelassen. "Wir hängen sie im Schülercafé auf", sagte Nihat (14).

"Else Waldmann ist am 13. Januar 1913 in Bonn geboren", berichtete Kamal (13). "1942 wurde sie ins KZ Theresienstadt gebracht. Sie hat dort überlebt, ihre Schwester Karola ist gestorben."

Die Kinder haben das Projekt aber nicht nur für die Klasse gemacht: Am Mittwoch stellen die Hauptschüler Teile ihrer Projektarbeit im Rahmen der Feierstunde zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus der Bonner Synagogengemeinde im Alten Rathaus vor.

Die Stellwände können in der Lukaskirche besichtigt werden, in der die Schüler am Freitag, 29. Januar, ab 19 Uhr bei der Jugendoper "Die Mädchen aus Theresienstadt" mitwirken.

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