Grünen-Kandidatin Die Bonnerin Katrin Uhlig will in den Bundestag

Bonn · Mit Katja Dörner als neue Oberbürgermeisterin in Bonn verliert die Stadt ihre „grüne Stimme“ im Bundestag, sagt die Partei. Diese Aufgabe will die Bonnerin Katrin Uhlig übernehmen: Sie bewirbt sich um eine Kandidatur für die Bundestagswahl 2021.

 Katrin Uhlig (Grüne) will in den Bundestag.

Katrin Uhlig (Grüne) will in den Bundestag.

Foto: Guido von Wiecken

Die Bonnerin Katrin Uhlig, derzeit Büroleiterin und wissenschaftliche Referentin beim stellvertretenden Vorsitzenden der Grünen-Bundestagsfraktion in Berlin, Oliver Krischer, bewirbt sich als Kandidatin für die Bundestagswahl 2021. Über eine Kandidatur müssen nun die Teilnehmer der Kreismitgliederversammlung entscheiden.

Uhlig, Co-Vorsitzende des Kreisverbandes der Grünen in Bonn, ist in der Energiepolitik und im Klimaschutz aktiv. „Ich habe darüber nachgedacht, ob ich diese Themen in einer anderen Rolle weiter begleiten will“, sagt Uhlig gegenüber dem GA. Im Schreiben an die Grünen-Fraktion begründet Uhlig ihre Bewerbung mit dem frei werdenden Platz im Bundestag durch Katja Dörner. Wie berichtet, hat die Grünen-Politikerin die Oberbürgermeisterwahl für sich entschieden und wird den Bundestag bald verlassen. Damit verliere die Partei ihre „Bonner Stimme im Bundestag“ schreibt Uhlig. Und: „Das darf nicht so bleiben.“ Gerade Bonn als Sitz des UN-Weltklimasekretariats mit vielen internationalen Organisationen, die im Umwelt- und Klimabereich tätig seien, brauche ab 2021 wieder grüne Impulse im Bundesparlament.

Das Thema Klimaschutz habe Uhlig zu den Grünen geführt. Dort habe sie sich in den vergangenen zehn Jahren im Bereich der Energiepolitik an den verschiedensten Stellen eingesetzt. „Als Bundestagsabgeordnete möchte ich meine ganze Energie in die Umsetzung der Energiewende stecken“, schreibt Uhlig.

Aufgrund der internationalen Ausrichtung Bonns fordert sie zudem einen Zusatzvertrag zum Bonn-Berlin-Gesetz. „Weniger als ein Drittel der Arbeitsplätze in den Bundesministerien befinden sich in Bonn, dabei müssten es nach dem Bonn-Berlin-Gesetz die Hälfte sein.“

Parteikollegen sehen sie als die richtige Kandidatin. So sagt Annette Poppe-Reiners, Fraktionssprecherin der Grünen, dem GA: „Sie ist eine sehr versierte Kommunalpolitikerin. Sie trägt auch einen großen Teil der ehrenamtlichen Arbeit.“ Uhlig habe eine ruhige Art und gehe analytisch an die Dinge ran, lobt Poppe-Reiners die Parteifreundin.

Auch Tim Achtermeyer, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Bonn, sieht Uhligs Bewerbung sehr positiv. „Es geht bei der kommenden Bundestagswahl um eine Neuausrichtung in der Umwelt-, Klima- und Energiepolitik. In diesen Bereichen ist Katrin Uhlig eine absolute Fachfrau“, sagt Achtermeyer. „Deshalb ist sie auf jedenfall die richtige Kandidatin.“

Die zukünftige Oberbürgermeisterin in Bonn, Katja Dörner, äußert sich auf Facebook ebenso zur Kandidatur Uhligs. „Ich freue mich so“, teilt sie dort mit. „Wenn die grüne Oberbürgermeisterin, eine starke grüne Ratsfraktion und eine grüne Bundestagsabgeordnete Hand in Hand für Bonn arbeiten, wird das richtig gut.“

Stationen in Bonn und in der Welt

Uhlig wurde 1982 geboren und lebt in Bonn-Kessenich. Sie absolvierte ein Studium der Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien in Passau, Peking und San Juan, das sie 2008 mit dem Diplom abschloss. Von 2010 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für Energie und Klimaschutz der Grünen-Landtagsfraktion, danach von 2017 bis 2019 Fachgebietsleiterin Wasser/Abwasser bei einem Verband. Ehrenamtlich war Uhlig von 2015 bis 2018 Beisitzerin im Kreisvorstand Bonn, wurde dann Co-Vorsitzende. Seit 2019 ist Uhlig Büroleiterin und wissenschaftliche Referentin der Grünen in Berlin.

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