Kommentar Kein Spaß

Es stimmt. Das ist richtig laut, wenn ein Partyschiff mit wummernden Bässen und vielen ausgelassen feiernden, vorwiegend jungen Leuten abends am Ufer vorbeigleitet. Das kann einem schon auf die Nerven gehen.

Doch Hand aufs Herz: Wie viele Partyschiffe sind das eigentlich an wie vielen Wochenenden im Jahr? Und von welcher Dauer ist die Lärmbelästigung? Machen die Boote etwa auch am Ufer fest und machen dort den ganzen Abend Krach? Dem ist wohl eher nicht so.

Bevor die Politiker gleich die Keule rausholen und dieses sicher auch bei Bonn-Touristen beliebte Freizeitvergnügen verbieten lassen wollen, sollten sie doch erst einmal Antworten auf diese Fragen verlangen. Und vor allem mit den Veranstaltern reden. Keine Frage ist es, dass sie Stadtverwaltung und Polizei gegen die Lärmbelästigung von Jugendlichen schärfer vorgehen muss, die in der Rheinaue mit ihren Musikanlagen bis tief in die Nacht den Anwohner den Schlaf rauben.

Aber bei den Partyschiffen hält sich die Belästigung doch eher in Grenzen. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Veranstalter schon im eigenen Interesse mit sich reden lassen und Maßnahmen ergreifen werden, um die Außenbeschallung zu dämpfen. Technisch ist das möglich. Mit einem Verbot würde die Stadt sich nur den Ruf einer Spaßverderberin erwerben.

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