Kommentar zur Bonner SPD Keine gute Außenwirkung

Meinung | Bonn · Die SPD hat offensichtlich nach wie vor ein Problem mit Frauen und jungen Leuten, wie die Wahlergebnisse zu den Vorstandswahlen am Samstag zeigen. Für außenstehende Beobachter ist das befremdlich, meint unsere Autorin.

 Das neue Führungsteam der Bonner SPD: Luca Samlidis (v.l.n.r), Jessica Rosenthal, Ulrich Hürter, Gabriel Kunze und Julia Deike.

Das neue Führungsteam der Bonner SPD: Luca Samlidis (v.l.n.r), Jessica Rosenthal, Ulrich Hürter, Gabriel Kunze und Julia Deike.

Foto: Matthias Kehrein

Erstaunlich, wie schnell der Vorschusslorbeer verbraucht ist, den Jessica Rosenthal und Enrico Liedtke vor zwei Jahren bei ihrer Wahl zum Spitzenduo der Bonner SPD erhalten hatten. Das Stimmergebnis, das die 29-Jährige am Samstag bei ihrer Wiederwahl erzielte, spricht nicht gerade für die Zufriedenheit der Basis mit der Arbeit des Duos. Doch ist das Ergebnis gerecht? Nein. Denn die Pandemie hat – wie in allen anderen Fällen auch – einen erheblichen Anteil daran, dass der Vorstand nur mit stark angezogener Handbremse arbeiten konnte. Dass knapp ein Drittel der Delegierten der Vorsitzenden und Bonner Bundestagsabgeordneten die Stimme verweigerte, irritiert. Zumal sie keine Gegenkandidatin hatte. Für die Außenwirkung kein gutes Zeichen.