Suche nach neuer Immobilie Vermieter will Mietvertrag mit Bonner Kita Huckepack nicht verlängern

Gronau · Die Kita Huckepack in Bonn mit derzeit 17 Kindern muss das Gebäude räumen und sucht nach einer neuen Immobilie. Die Zeit drängt, doch bislang gibt es keine Alternativen.

 Die Huckepack-Kids sind gut gelaunt, aber ihre Eltern treibt die Sorge um, ob es die Kita in Gronau in zwei Jahren noch gibt.

Die Huckepack-Kids sind gut gelaunt, aber ihre Eltern treibt die Sorge um, ob es die Kita in Gronau in zwei Jahren noch gibt.

Foto: Stefan Knopp

Einen guten Ruf hat sich die Kita Huckepack in der Langenbachstraße offenbar seit ihrer Gründung 1994 erarbeitet. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass auch Eltern aus Friesdorf, Bad Godesberg, Süd- und Altstadt sowie von der rechten Rheinseite ihre Kinder dort betreuen lassen. Die Lage nahe der Großarbeitgeber Post und Johanniter Krankenhaus sowie einiger Ministerien spielt dabei natürlich ebenfalls eine Rolle. Aber all das hilft der Elterninitiative nicht, wenn der Vermieter des Gebäudes den auslaufenden Mietvertrag nicht verlängert. Die Einrichtung mit derzeit 17 Kindern muss das Gebäude räumen und sucht nach einer neuen Immobilie.

Sie hat eine Frist bis April 2024. Und das bedeutet: „Wir müssen den Sack auf jeden Fall bis Herbst zumachen“, sagt Kita-Mutter Alexandra Haubrich. Denn dann beginnt die Anmeldezeit für das Kita-Jahr 2023/24. Aber wenn dann nach acht Monaten kein Gebäude mehr zur Verfügung stehe, lohne sich auch die Anmeldung nicht mehr. Die Eltern arbeiten auf Hochtouren dagegen an. Haubrich gehört der „Haussuchgruppe“ an, dann gibt es eine für Sponsorenakquise, eine für Öffentlichkeitsarbeit und andere.

Beim Standort ist man nicht so unbedingt auf Gronau festgelegt. Es wäre aber schön, wenn die Kita dort bleiben könnte, meint Haubrich. Aber auch Plittersdorf, Bad Godesberg, die Bonner Innenstadt oder Oberkassel wären noch passend. „Ich glaube, dass auch alle Eltern bereit sind, längere Wege in Kauf zu nehmen.“ Die Immobiliensuche scheitere oft am Geld. „Die Mietkosten sind heute zu hoch.“

Initiative sucht Immobilie mit 180 Quadratmetern

Die jährlichen Zuschüsse werden zwar pro Quadratmeter oft angepasst, reichen aber oft ebenso wenig wie eine Beitragserhöhung für die Eltern. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn funktioniere sehr gut, man spüre viel Engagement bei den Mitarbeitern des Jugendamtes. Dennoch: „Weitere Unterstützung wird händeringend benötigt.“ Zum Beispiel durch unbürokratische Erhöhung der Förder- und Mietgelder, erklärt Haubrich. Oder aber, indem die Stadt Bonn eine Kita baut, für die die Eltern eine Trägerschaft übernehmen könnten – wie im Fall der Kita Kesse Pänz, ebenfalls eine Elterninitiative, die gezwungen war, ihren früheren Standort zu räumen

Die Initiative Huckepack sucht nach einem – bezahlbaren – Haus oder einer Gewerbeimmobilie ab 180 Quadratmeter mit Außengelände und würde notwendige Umbaumaßnahmen finanziell fördern. Man würde sich auch gerne vergrößern auf zwei Gruppen statt bisher einer, was sich auch auf die Zuschüsse auswirken würde. Dafür bietet die Kita ein langfristiges und gesichertes Mietverhältnis, zumal die Initiative von Land und Kommune gefördert wird. „Wir sind eine absolut sichere Bank“, so Haubrich.

Das bestätigt auch der jetzige Vermieter, der anonym bleiben möchte. Die Elterninitiative sei ein zuverlässiger Mieter, der sich um das Gebäude kümmert, die Miete immer pünktlich zahlt und mit dem man unkompliziert Kontakt halten kann. Er habe dem Vorstand schon vor zwei Jahren mitgeteilt, dass er den Mietvertrag nach 30 Jahren leider nicht verlängern könne, und beteilige sich rege an der Suche nach einer Immobilie, leider bislang ohne Erfolg.

Wer ein passendes Gebäude zu vermieten hat, kann sich per Mail an haussuche@kita-huckepack.de melden. Infos auf www.kita-huckepack.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort