Kleinod in Not

Kommentar

Vieles an historischer Bausubstanz in Bonn ist in früheren Zeiten leider unwiederbringlich vernichtet worden. Seit einigen Jahrzehnten hat sich zum Glück das Bewusstsein für deren Erhalt gewandelt. Aktuelles Beispiel: das Metropol-Kino, dessen Unterstützerfront enorm ist.

Kleinere Denkmäler scheinen einen schwereren Stand zu haben. Wie die Helena-Kapelle. Das fast 900 Jahre alte Gebäude, das somit eines der ältesten überhaupt in Bonn ist, kennen viele Menschen von außen; kaum jemand aber findet den Weg hinein.

Vertrocknete Blumensträuße und ausgebrannte Kerzen deuten an, dass das Kirchlein ein trauriges Schattendasein fristet.

Gerade die Stadt als Eigentümerin scheint den Wert dieses Kleinods nicht allzu hoch einzuschätzen: Mittel für die Renovierung oder den Erhalt der uralten Fresken sieht der Etat nicht vor.

Dabei ist die Bausubstanz das eine. Wünschenswert wäre es aber auch, wenn sich jemand um das Seelenleben der Kapelle kümmert. Je einladender diese wäre, desto mehr wüchse der Kreis der Freunde und Förderer und somit die Chance, diesen Schatz zu erhalten.

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