Notizen aus B. Mit dem Zug von Bonn nach Mittelerde

BONN · Ein bundesweiter Warntag im Dezember kann kein Sommermärchen werden. Und um große Pläne in den Wüstensand zu setzen, braucht es keine Reise nach Katar. Eine Bahnfahrt in den Rhein-Sieg-Kreis genügt, resümiert Rüdiger Franz zum Abschluss einer aufschlussreichen Woche.

 Noch nie ein Kinderspiel: Brückenschläge auf die Schääl Sick, hier 1949 zwischen Bonn und Beuel.

Noch nie ein Kinderspiel: Brückenschläge auf die Schääl Sick, hier 1949 zwischen Bonn und Beuel.

Foto: Dimmers Bilderdienst

Jahre, in denen der bundesweite Warntag erst auf den 8. Dezember fällt, vergrößern das Risiko, dass vorher niemand gewarnt war. Ob vor Trickbetrügern mit verlockenden Haustürgeschäften für Strom und Gas, vor Munitionsengpässen bei der Bundeswehr oder natürlich vor zu leichten Gegnern. Kein Vorwurf an dieser Stelle deshalb an unsere Fußball-Nationalelf, zumal seit El Alamein und aus der ADAC-Motorwelt jeder weiß, dass man für die Fahrt auf sandigem Untergrund am besten ordentlich Luft aus den Reifen lässt. Dabei allerdings konnten der deutschen Mannschaft dummerweise nicht einmal The Tyre Extinguishers helfen, schließlich hatten die jungen Leute in dieser Woche mal wieder bis tief in die Nacht in der Südstadt zu tun. Wenn nun am kommenden Donnerstag parallel zum Handypiepsen endlich sämtliche 56 Sirenen in Bonn erklingen (die ständigen Fehlalarme im Stadthaus nicht mitgezählt), soll besonders der einminütige Heulton gleich zu Beginn dazu dienen, die schöne Winter-WM noch einmal vor dem geschlossenen Auge vorbeiziehen zu lassen.