Kommentar: Alles hat seinen Preis

Dass die Repräsentanten unserer Stadt nicht sämtliche Dienstwege zu Fuß, mit der Bahn oder dem Taxi erledigen können, liegt auf der Hand.

Wer zum Beispiel an einem Tag drei Jubilare hintereinander besucht, hat dementsprechend viele Blumensträuße dabei. Es würde ziemlich peinlich wirken, wenn ein Bürgermeister beim ersten Gratulationstermin zwei Sträuße in der Hand behielte.

Gegen die Fahrt mit dem Dienstwagen samt Chauffeur ist in solchen Fällen oder auch zu der einen oder anderen Gelegenheit also nichts einzuwenden.

Wohl aber gegen die Art und Weise, wie die Stadt das Einsparvolumen bei dem neu eingeführten privaten Chauffeurdienst für die Bürgermeister und Dezernenten erzielt. Städtische Dienstfahrten zu Dumping-Löhnen? Das verbietet sich eigentlich von selbst und stellt obendrein die Zielsetzung des Mobilitätskonzepts auf den Kopf.

Denn in diesem Konzept geht es Politik und Verwaltung ja nicht nur ums Sparen, sondern auch um Nachhaltigkeit, deren Schlüssel der Umweltschutz und die soziale Gerechtigkeit sind. Und das hat seinen Preis. Das müssen sich alle Verantwortlichen im Stadt- und Rathaus bei der Suche nach Einsparpotenzialen vor Augen führen, wenn sie sich nicht unglaubwürdig machen wollen.

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