Kommentar: Die Chancen stehen gut

Für eine Stadt mit 318 000 Einwohnern verfügt Bonn vergleichsweise über wenig Gewerbeflächen. Begründet ist das in der Historie: Bonn war und ist ein Dienstleistungsstandort. Pro-duktion und Handwerk spielen trotz aller Wichtigkeit nur die zweite Geige.

Was wie ein Nachteil klingt, kann sich bei näherer Betrachtung als Vorteil entpuppen. Selbstbewusst gesagt: Bonn kann sich ansiedelungswillige Firmen aussuchen.

Und die Nachfrage nach den wenigen freien Gewerbeflächen zeigt, Bonn ist für viele Firmen eine gute Visitenkarte. Um aber auf diesem hohen Ross fest im Sattel zu sitzen, muss die Verwaltung gute Vorarbeit leisten. Will heißen: Die Gewerbegebiete benötigen eine hervorragende Infrastruktur, auf Kunden flexibel zugeschnittene Flächen und rentierliche Grundstückspreise.

Mit dem Wissenschaftspark Beuel hat die Stadt ein Juwel in der Hinterhand. Das Areal liegt nur 15 Minuten Autofahrt entfernt vom Flughafen Köln/Bonn und wird als Entwicklungsmaßnahme vom Bund gefördert.

Die Entscheidung, dort jetzt Gewerbe und Großhandel zuzulassen, war überfällig. Seit Mitte der 1990er Jahre nämlich dümpelt das Filetgrundstück vor sich hin. Jetzt drängt sogar die Zeit: Bis 2016 müssen möglichst viele Flächen verkauft sein, weil dann die Bundesförderung endet.

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