Kommentar: Neue Ideen sind gefragt

Das ist bitter. Da hat sich die Stadt unter Schmerzen durchgerungen, das Viktoriabad zu schließen, um Kosten zu sparen - und schon ein Jahr später ist der Gesamtzuschuss für alle zehn Bäder so hoch wie vorher.

Das ist bitter. Da hat sich die Stadt unter Schmerzen durchgerungen, das Viktoriabad zu schließen, um Kosten zu sparen - und schon ein Jahr später ist der Gesamtzuschuss für alle zehn Bäder so hoch wie vorher. Steigende Ausgaben für Energie und Personal haben die Ersparnis gleich wieder zunichte gemacht.

Das Beispiel zeigt, wie groß der Handlungsdruck ist, zumal Bonns Bäder unter einem millionenschweren Sanierungsstau leiden. Auf Dauer wird sich die Stadt, die nur knapp am Nothaushalt vorbeigeschrammt ist, nicht mehr alle Bäder leisten können.

Um so wichtiger, dass die seit Jahren geführte Schließungsdebatte jetzt mit einem Expertengutachten eine solide Grundlage bekommen soll. Nur wer den tatsächlichen Bedarf in den Stadtteilen analysiert, kann vernünftig entscheiden.

Dabei sind Schließungen nicht die einzige Alternative. Mit gutem Grund verweist der Bund der Steuerzahler auf die Stadt Minden, wo zwei Bäder in Vereinsträgerschaft sind. Die Kommune zahlt dem Verein einen relativ geringen Zuschuss. Nachdenken werden die Bonner Gutachter sicher auch über ein Modell, wie es Siegburg praktiziert.

Dort zahlt die Stadt dem privaten Badbetreiber ein Entgelt, um die Preise für Schulen und Vereine erträglich zu halten. Dafür muss sie aber auch keine Betriebs- und Unterhaltungskosten tragen. So ein Modell könnte gut zur Idee des Bonner Sportdezernenten passen, eines der alten Bäder zu einem modernen Kombibad mit Wellnessangeboten umzubauen.

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