Kommentar: Provokateur zu Gast

Nun kommt Thilo Sarrazin also doch nach Bonn. Nicht weil er aus seinem Buch vorlesen will. Sondern weil er bei den Unternehmertagen als "ausgewiesener Finanz- und Wirtschaftsexperte" referieren soll. Zu darüber hinausgehenden Fragen darf sich Sarrazin äußern, vermelden die Veranstalter schon fast ein wenig ironisch.

Man sei schließlich tolerant.

Tolerant ist die Haltung, den umstrittenen Provokateur einzuladen, in der Tat. Natürlich sind viele von Sarrazins Äußerungen zu gesellschaftspolitischen Themen angreifbar. Aber er ist ja als - jetzt zurückgetretener - Bundesbankvorstand eingeladen worden.

Das Recht auf freie Meinungsäußerung gesteht ihm zu, bei dieser Gelegenheit auch auf sein Buch zu sprechen zu kommen. Genauso wie dieses Recht der Bonner Linksfraktion erlaubt, Sarrazin in die rassistische Ecke zu stellen.

Wenn dieser auch in Bonn auf seine Thesen zu sprechen kommen sollte, kann man es aber getrost dem Zuhörerkreis der Unternehmer überlassen zu beurteilen, ob sie die Aussagen rassistisch finden, und entsprechend darauf zu reagieren.

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