Kommentar: Teure Gräber

Das Leben ist schon teuer genug. Dass auch der Tod ein tiefes Loch ins Portemonnaie reißen kann, wissen alle, die schon einmal für eine Beerdigung zahlen mussten. Da kommen neben den Bestattungsgebühren noch viele andere Kosten dazu: für die Kapelle, den Blumenschmuck, die Bewirtung der Trauergäste und, und, und.

4.000, 5.000 Euro für eine Beisetzungsfeier sind leider keine Ausnahme. Das ist bitter. Zur Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen kommt für viele dann obendrein eine kaum noch verkraftbare finanzielle Belastung hinzu.

Kein Wunder, dass immer mehr Angehörige die günstigere Urnenbestattungsart oder sogar eine anonyme Beisetzung wählen. Auch wenn es ihren Gefühlen und ihrer religiösen Überzeugung widerstrebt. Das kann man eigentlich aus ethischen Gründen keinem Menschen zumuten.

Jetzt sollen Beerdigungen sogar noch teurer werden. Denn die Einnahmen reichen vorne und hinten nicht aus, um die Kosten zu decken. Dabei hat die Stadt doch offensichtlich schon viele Leistungen auf dem Friedhof reduziert. Davon können Friedhofsbesucher vor allem im Winter angesichts oftmals schlecht geräumter Wege ein Lied singen.

Aber: Ein Defizit von einer Million Euro ist kein Pappenstiel. Und das Ergebnis der Friedhofsverwaltung für 2010 liegt auch noch nicht auf dem Tisch.

Da ist guter Rat wirklich teuer. Auf den Tisch müssen endlich andere Lösungen, als einfach immer weiter an der Gebührenschraube zu drehen.

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