Innenstadt Kritik an Plänen für das Viktoriakarree

Bonn · Fast zwei Jahre nach Schließung des Viktoriabades will die Stadt das Areal mit der Absicht ausschreiben, dort schwerpunktmäßig großflächigen Einzelhandel, aber auch die philologische Bibliothek der Universität anzusiedeln.

Dazu ist ein Auftrag in Vorbereitung, um zunächst die Verträglichkeit für die restliche Innenstadt und die Auswirkungen des Projekts zu untersuchen. Das nötige Bauleitverfahren soll später der Investor durchführen, schwebt dem städtischen Verwaltungsvorstand unter Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch vor.

In der Bezirksvertretung wurde das Thema vertagt, offensichtlich ist die Meinungsbildung zumindest innerhalb der schwarz-grünen Ratskoalition noch nicht abgeschlossen. Gleichzeitig gab es Kritik.

"Es wundert einen schon, wie schnell die Stadtverwaltung manchmal sein kann", sagte Hartwig Lohmeyer (Grüne) und meinte damit, dass es auf dem Viktoriakarree plötzlich vorangehe, während vor dem Hauptbahnhof das so genannte Nordfeld (Bonner Loch und Parkplatz) trotz entsprechenden Ratsbeschlusses noch immer nicht ausgeschrieben ist.

Mit dem Viktoriakarree und den dort möglichen 15.000 Quadratmetern neuer Ladenflächen werde eine Konkurrenzsituation zum Hauptbahnhof geschaffen - eine Erklärung, die auch Elmar Conrads-Hassel (FDP) überzeugend fand.

Den SPD-Antrag, das Areal am Viktoriabad auszuschreiben, vertagte das Gremium daher um weitere zwei Monate, um laut Arno Hospes (CDU), "keine Fehler zu machen". Auch die SPD bat darum, noch keine "Entmietung" von bestehenden Läden vorzunehmen, und Herbert Spoelgen sagte klipp und klar: "Das Konzept von Stadtbaurat Wingenfeld für dieses Areal gefällt uns nicht so."

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