ITB in Berlin Kultur ist ein wichtiges Thema am Stand der rheinischen Metropolen
BONN/REGION · Das Beethoven-Jubiläum im Jahr 2020 wirft seine Schatten bis nach Berlin: Auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) präsentieren sich dort erstmals die Bonner Beethoven-Institutionen gemeinsam am Messestand. "Beethoven-Haus, Beethovenfest und Beethoven-Orchester haben sich zusammengetan, um die Präsenz zu erhöhen", sagte Helmut Pojunke, Kaufmännischer Direktor des Beethovenfestes.
Die Planung für das Programm zum 250. Geburtstag des Komponisten stehe noch am Anfang. Zentrales Thema zurzeit sei das Festspielhaus. "Die Kunst braucht Räume", sagte Pojunke gestern auf der ITB. Die Entscheidung, das Festspielhaus doch an der Beethovenhalle zu planen, sei richtig, da in der Innenstadt auch die Infrastruktur vorhanden sei.
Bei der ITB teilen sich die rheinischen Metropolen Bonn, Köln und Düsseldorf den Messestand in Halle 8. "Es gibt kaum eine Region in Europa, die so eine dichte Kulturlandschaft hat wie die Rheinschiene. Die Zusammenarbeit klappt immer besser", sagte der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters bei der gemeinsamen Pressekonferenz der Kommunen. Weil Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch zurzeit in New York ist, um dort das neue Marineschiff Bonn zu besuchen und über den UN-Standort zu sprechen, wurde er von Bürgermeister Helmut Joisten vertreten.
Die Region präsentiert sich in Berlin nicht nur als Kongress-, sondern vor allem als Kulturstandort. So zeigt das Kunstmuseum Bonn aus Anlass des 100. Todesjahres von August Macke vom 25. September an eine Ausstellung, die sich mit der Freundschaft von August Macke und Franz Marc auseinandersetzt. Die Bundeskunsthalle öffnet mit der Weltraum-Ausstellung "Outerspace" am 3. Oktober ein Fenster in die Zukunft. Köstlich wird es schon ab 28. März bei "Iss was! - Essen und Trinken in Deutschland" im Haus der Geschichte.
Eine der wichtigsten Neuerungen, die die Tourismus & Congress GmbH in Berlin präsentiert, ist der Schiffsanleger unterhalb der Beethovenhalle. "Gerade zu Stoßzeiten haben Kreuzfahrtschiffe Bonn rechts liegen lassen, weil sie Probleme hatten, einen Anleger zu finden", sagte Thomas von dem Bruch, stellvertretender Geschäftsführer der T & C. Der neue Steiger habe "einen Riesenschub für den Tourismus" gebracht.
Für den Rhein-Sieg-Kreis ist das wichtigste Produkt der Natursteig Sieg. Laut Wirtschaftsförderer Hermann Tengler gab es im vergangenen Jahr bereits 20 Prozent Zuwachs bei den Übernachtungen an der Sieg. 70 Hotels und Pensionen seien bereits als wanderfreundliche Betriebe zertifiziert.
Reimar Molitor, Geschäftsführer des Region Köln/Bonn e.V., hatte beim "Regionalen Empfang" am Vorabend deutlich gemacht, wie viel Geld in den vergangenen Jahr in die touristische Infrastruktur geflossen ist. Die Investitionen reichen vom Neubau auf dem Drachenfels-Neubau über das Fischereimuseum an der Sieg bis hin zum mobilen Radreiseführer.
