Transfer Korea-NRW Kunstmuseum Bonn beteiligt sich mit Düsseldorf und Hagen am Austauschprojekt

BONN/DÜSSELDORF · "Ich will die Menschen in Deutschland kennenlernen. Ich bin neugierig auf das, was hier passiert." Kyungah Ham aus Seoul spricht aus, was viele ihrer Kollegen auch denken und erwarten, wenn es jetzt in den nächsten Monaten zum intensiven Austausch von Künstlern aus Korea und Deutschland kommt.

 Fotoarbeit "My Age of Seven" von Seoung Won Won.

Fotoarbeit "My Age of Seven" von Seoung Won Won.

Foto: Transfer

Das vom NRW Kultursekretariat initiierte Projekt "Transfer", das sich in seiner neunten Folge mit Korea befasst, steuert seine heiße Phase an. Nach umfangreichen Vorarbeiten, Recherchen, Jurysitzungen, Atelierbesuchen und Kuratorenreisen ist nun der Zeitpunkt gekommen, wo sieben koreanische Künstler nach NRW und sieben deutsche Künstler nach Seoul reisen und im Gastland zwei Monate verbringen.

Gestern stellten sich die Künstler und Organisatoren im Kunstmuseum Bonn vor. Das Haus ist neben dem Osthaus Museum in Hagen und der Düsseldorfer Kunsthalle an "Transfer Korea-NRW" beteiligt. Intendant Stephan Berg und Volker Adolphs saßen zudem für Bonn in der Jury.

Ab August werden die koreanischen Künstler in NRW leben und arbeiten, es soll Diskussionen mit lokalen Künstlern und den beteiligten Museen geben. Ziel ist es, über den interkulturellen Dialog hinaus Konzepte zu erarbeiten, die in Ausstellungsbeiträge münden. Ab Oktober 2013 werden die drei beteiligten NRW-Museen "Transfer"-Ausstellungen mit den koreanischen Gästen zeigen.

Viel Videokunst, Performance, Fotografie, Installationen, historische und interaktive Projekte haben die Koreaner gewissermaßen im Gepäck, bei den Deutschen dominieren auch die Bereiche Performance und Video, es gibt aber auch Künstler, die mit Papier arbeiten oder Bildhauer sind.

Die Altersspanne liegt zwischen 30 und 48 Jahren. "Wir wollten keine absoluten Newcomer und keine Stars, wichtig war, dass sie ein Werk vorweisen können", sagte Berg, der den Reiz von "Transfer" darin sieht, dass das "keine Kunstbeglückung von oben" sei, sondern ein Dialog zwischen den Künstlern und Museen.

"Kommunikationsbereitschaft und Neugier" nennt Christian Esch, Direktor des NRW Kultursekretariats, als Auswahlkriterium für die Künstler. Hinzu kommen, wie Berg und sein Kollege aus Hagen, Tayfun Belgin, unterstreichen, mögliche Korrespondenzen zwischen den eigenen Sammlungen und den Arbeiten der Koreaner. "Wir wollen zeigen, was zusammengeht", sagt Belgin, der schon sehr konkrete Vorstellungen hat, mit wem er zusammenarbeiten will.

Informationen über Projekt und Künstler:www.nrw-kultur.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort