Abschluss mit Performance Kunstprojekt verabschiedet sich aus der Kaiserpassage

Bonn · Das Kuntsprojekt Passage zieht wieder aus der Kaiserpassage aus. Nach eine Text- und Ton-Collage zum Abschluss zeigt sich die Initiatorin zufrieden.

 Die Text- und Ton-Collage des Musikers Christoph Dahlhausen und des Schauspielers Timo Berndt bildete den Abschluss.

Die Text- und Ton-Collage des Musikers Christoph Dahlhausen und des Schauspielers Timo Berndt bildete den Abschluss.

Foto: Benjamin Westhoff

Gut neun Monate hatte das Kunstprojekt Passage die leerstehenden Geschäfte in der Kaiserpassage als Ausstellungsräume für wechselnde Projekte genutzt. Am vergangenen Mittwochnachmittag bildete nun die Text- und Ton-Collage des Musikers Christoph Dahlhausen und des Schauspielers Timo Berndt den Abschluss. „Das Projekt muss einen Anfang und ein klares Ende haben“, erklärt die Künstlerin und Initiatorin Sybille Feucht. „Wir wollten es nicht einfach still auslaufen lassen.“

Alles in allem zieht sie ein sehr positives Résumé. „Wir haben das Projekt Stück für Stück weiter entwickelt. Manches hat nicht geklappt und andere Sachen sind uns dann quasi vor die Füße gefallen.“ So sei ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm entstanden. Da ist sich die Künstlerin sicher. „Wir haben den Raum hier verändert. Durch die Ausstellungen ist Licht in die dunklen Höhlen der leeren Ladenlokale gekommen“, sagt Feucht. Dabei stünde Kunst im öffentlichen Raum vor ganz anderen Herausforderungen als im Museum.

Kunst kommt im öffentlichen Raum unerwartet daher

Während man sich bei einem geplanten Museumsbesuch darauf einstellt, trifft einen die Kunst in der Öffentlichkeit unvermittelter. „Man ist vielleicht gehetzt und nicht darauf eingestellt. Man wird überrascht“, erklärt die Künstlerin. Und so wurden, neben Freunden und Bekannten, die zu der Abschlussveranstaltung gekommen waren, auch einige Passanten von der Lesung überrascht. Etwa 20 Leute fanden sich spontan vor dem Schaufenster ein, hinter dem Berndt unter anderem Texte von Peter Handke, Cage und Sybille Berg vortrug.

Dass Dahlhausen mit seinem Cello auf der anderen Seite der Scheibe saß, der eine im gelben Licht der Ladenbeleuchtung und der andere im kalten Blau der Kaiserpassage, war vielleicht nur ein zufälliges Nebenprodukt der derzeitigen Corona-Situation, entwickelte aber seine ganz eigene metaphorische Wirkung.

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