Kurfürstliches Flair lockt Investoren

Fünf Unternehmen haben Interesse an den städtischen Gebäuden in der Kurfürstenallee - Rat und Bezirksvertretung entscheiden im nächsten Monat über einen möglichen Verkauf der historischen Häuserzeile in Bad Godesberg

Bad Godesberg. Fünf Investoren haben ihr Interesse bekundet, die städtischen Gebäude an der Kurfürstenallee zu kaufen und für eigene Zwecke um- oder auszubauen. Die Palette künftiger Nutzungen reicht von Hotel, Gesundheit, Wellness und Wohnen bis zum Bürostandort oder Senioren-Zentrum.

Zu den städtischen Liegenschaften, die vermarktet werden sollen, gehören die Redoute, das Redüttchen, das Godesberger Rathaus und die historischen Stadtvillen Kurfürstenallee 6 bis 9. Die Frist für das von der Stadt ausgelobte "Interessenbekundungsverfahren" ist am 31. August abgelaufen.

Wie Monika Frömbgen vom städtischen Presseamt mitteilt, bewertet die Verwaltung jetzt die fünf Bewerbungen und erarbeitet eine Vorlage für die politischen Gremien. Das letzte Wort haben Rat und Godesberger Bezirksvertretung im nächsten Monat.

Die Konzepte zur Nutzung der Gebäude an der Kurfürstenallee müssen den "Denkmalschutz beachten und die Qualität des Standortes berücksichtigen", heißt es in der städtischen Ausschreibung. Um das Projekt für Investoren interessant zu machen, gesteht die Verwaltung großzügige Erweiterungsmöglichkeiten zu, etwa hinter dem Rathaus und im Bereich des Hallenbades, so dass insgesamt etwa 22 000 Quadratmeter Nutzfläche in bester citynaher Lage zur Verfügung stehen.

Allerdings haben die Interessenten auch eine ganze Reihe von Auflagen zu beachten. Unter anderem darf der Redoutenpark nicht angetastet werden, und das Kurfürstenbad muss erhalten oder neu gebaut werden.

Anlass des Verfahrens ist neben dem seit längerem bekannten Investoren-Interesse der Umstand, das sich für das Gebäudeensemble über die Jahre ein Sanierungsstau in Höhe von rund zehn Millionen Euro aufgetürmt hat. Geld, das die Stadt nicht hat. Die Bürger sehen das Verfahren mit gemischten Gefühlen, "berührt das Thema doch den Nerv von Bad Godesberg", so Heimatforscher Wilfried Rometsch.

Unklar ist bis jetzt, wo und für welchen Preis die zurzeit an der Kurfürstenallee arbeitende Verwaltung samt Sitz der Godesberger Bezirksvorsteherin untergebracht werden kann. So befürchten einige Politiker, dass der Verkaufserlös der Gebäudezeile die anschließend notwendigen Mietkosten nur für wenige Jahre deckt.

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