Kuss zum Abschied

Kommentar

Diese Werbung war eine Liebeserklärung an Bonn: der Kussmund aus den 70er Jahren. Den Sympathieträger kannte jeder.

Jedes neue Logo, das die Stadt sich gibt, wird unweigerlich daran gemessen. Denn der rote Mund wurde nicht nur von anderen Städten kopiert, er klebte in Bonn einfach überall: in Bussen, auf Schulranzen, Autos, Laternenpfählen.

Zurzeit benutzt die Verwaltung ein ganz sachliches Logo: "Bonn. Die Stadt" heißt es in blauen Kästchen. Charmant ist das nicht. Umso überzeugender wirkt das, was am Mittwoch im Rathaus vorgestellt wurde. Der mehrsprachige Vierklang, der mit dem Wort Bonn endet, bietet nicht nur Raum für reizvolle Wortspiele. Er schafft auch die Möglichkeit, internationale Gäste und Bonner gleichermaßen anzusprechen.

Es wird nicht leicht, dieses neue Erkennungszeichen zwischen all der Werbung und den Bildern zu platzieren, die ohnehin auf uns einstürzen. Dass die "Ode an die Freude" Vorbild fürs neue Image der Stadt war, zeugt von Selbstbewusstsein. Es wird Zeit für einen Abschiedskuss und neue Autoaufkleber.

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