Land will kirchliche Nutzung der Namen-Jesu-Kirche

Politiker und Alt-Katholiken begehen das ungenutzte Gotteshaus

Land will kirchliche Nutzung der Namen-Jesu-Kirche
Foto: Lannert

Bonn. Grundsätzlich stehen die Chancen für die Alt-Katholiken gut, den Zuschlag für die Nutzung der Namen-Jesu-Kirche zu erhalten: Bei einer gemeinsamen Begehung von Vertretern der alt-katholischen Gemeinde St. Cyprian und Politikern am Donnerstagabend machte Stadtkonservator Franz-Josef Talbot deutlich, dass die Eigentümerin, das Land NRW, die Kirche behalten und vorrangig weiter als Gotteshaus nutzen will.

Private Investoren haben demnach schlechte Karten. Wie berichtet, hatte Frank Asbeck, Chef der Solarworld AG, inoffiziell Kaufinteresse bekundet. Zwar ist davon die Rede, dass die alt-katholische Gemeinde die Kirche als Bistumskirche sowie als Haus für citypastorale Arbeit und auch als Priesterseminar nutzen will, doch zu konkreten Plänen wollten sich die Alt-Katholiken am Donnerstag nicht äußern.

Vielmehr ließen sie sich wie Mitglieder der Bezirksvertretung Bonn, des Unterausschusses Denkmalschutz und des Planungsausschusses die Historie des 1717 geweihten damaligen Gotteshauses der Jesuiten erklären. Zudem ließen sie sich erläutern, dass die Turmhauben renoviert sind, andere Gebäudeteile aber noch überholt werden müssen.

Zu möglichen weiteren Renovierungskosten sagte Sabine Abraham von der Bezirksregierung dem GA: "Das ist schwer zu sagen und kommt darauf an, was ein künftiger Nutzer aus der Kirche machen möchte." Doch selbst nur die notwendigen Arbeiten dürften sich im sechsstelligen Bereich bewegen. Seit 2006 hat das Land laut Abraham rund 1,1 Millionen Euro für die Turmsanierung und die Fassadensicherung ausgegeben.

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